Mineralstoffe

Als Mineralstoffe bezeichnet man eine Reihe anorganischer und essentieller Nährstoffe. Sie sind essentiell, weil sie dem menschlichen Körper mit der Ernährung zugeführt werden müssen und nicht selbst von ihm hergestellt werden können.

Man findet im Zusammenhang mit Mineralstoffen auch den Begriff Spurenelemente. Spurenelemente erfassen nur einen Teil dieser wichtigen Körperbausteine. Von einigen Mineralstoffen benötigen wir tatsächlich nur Spuren in Mikrogramm und bis zu 50 Milligramm, von anderen Mengen ab 50 Milligramm aufwärts.

Mineralstoffe und ihre Funktionen im Organismus

Eine Vielzahl von Körperfunktionen ist auf Mineralstoffe angewiesen. Ob Stoffwechsel, Blutbildung, Hormonausstattung oder Nervenfunktionen, ohne die anorganischen Helfer setzen wichtige Körperfunktionen aus. Mängelzustände sind meist ohne große Zeitverzögerung und deutlich spürbar. Einige Beispiele für Mineralstoffe und ihren Einsatzbereich im Organismus:

  • Calcium – Knochen, Zähne, Nervensystem
  • Natrium – Flüssigkeitshaushalt, Nervensystem, Muskeln
  • Magnesium – Nerven-, Enzym-, Muskelfunktion, Energiestoffwechsel
  • Eisen – Blutbildung, Sauerstofftransport in den Zellen
  • Jod – Aufbau und Regulierung der Schilddrüsenhormone

Calcium und Magnesium unterstützen den Bewegungsapparat

Für den Bewegungsapparat sind vor allen Dingen Calcium und Magnesium wichtig. Calcium wird in die Knochen eingelagert und sorgt dort für Stabilität und hilft so, Knochenbrüchen vorzubeugen. Magnesium und Calcium übernehmen gemeinsam eine wichtige Funktion im Stoffwechsel der Muskeln. Diese Mineralstoffe helfen den Muskelfaser sich zu entspannen.

Daher kommt es oft zu Krämpfen, wenn dem Körper diese Mineralstoffe nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollte man regelmäßig Milch und Milchprodukte zu sich nehmen, denn sie enthalten viel Magnesium und Calcium.

Eisen transportiert den Sauerstoff in den Körper

Eisen gehört zu den wichtigsten Mineralstoffen im menschlichen Organismus.

Es übernimmt in den roten Blutkörperchen die Funktion, den Sauerstoff, den der Körper in der Lunge aufnimmt, zu den einzelnen Organen des Körpers zu transportieren.

Daher fühlen sich Personen, die unter einem Eisenmangel leiden, oft müde und abgeschlafft.

Eisen kann, wie andere Mineralstoffe auch, über Vollkornprodukte aufgenommen werden. Zudem ist es auch in Rindfleischund einigen Fischarten wie Rotbarsch enthalten.

Kalium und Natrium – Die wichtigsten Mineralstoffe für das Nervensystem

Die Mineralstoffe Kalium und Natrium übernehmen eine wichtige Funktion bei der Weiterleitung von Nervensignalen im Gehirn und im gesamten Nervensystem.

Da Natrium ein Hauptbestandteil von Kochsalz ist und Kochsalz wiederum in zahlreichen Lebensmitteln enthalten ist, kommt es praktisch nie zu einem Natriummangel.

Ein Kaliummangel äußert sich vor allem durch Unkonzentriertheit, Müdigkeit und Muskelbeschwerden. Um diesem Mangel vorzubeugen, sind Lebensmittel wie getrocknete Aprikosen, Rosinen, Kartoffeln, Tomaten und Orangensaft besonders empfehlenswert.

Mineralstoffe und Funktion im Körper
Mineralstoffe und Funktion im Körper

Mineralstoffe Tagesbedarf – im Mikro- und Makrobereich

Mineralstoffe sind als Mikronährstoffe vorhanden. Von diesen auch als Spurenelementen bezeichneten Mineralstoffen benötigt der Organismus nur Mengen im Mikrogrammbereich und unter 50 Milligramm am Tag. Beispiele sind Eisen, Jod und Zink. Die Makronährstoffe wie Calcium, Magnesium und Kalium werden in Mengen von über 50 Milligramm pro Tag benötigt.

Besondere Personengruppen können einen höheren Bedarf haben. Dazu zählen Senioren, Frauen und Schwangere. Die Deckung des Tagesbedarfs ist deshalb so wichtig, weil bei einem Mineralstoffmangel relativ schnell unangenehme Mangelerscheinungen auftreten können.

Faktoren, die den Tagesbedarf beeinflussen können

Frauen verlieren mit der Regelblutung manchmal zu viel Blut. Dies kann einen Eisenmangel begünstigen. Ist die Frau zusätzlich Vegetarierin oder Veganerin, ist die kritische Unterdosierung schnell erreicht, der bereits erhöhte Tagesbedarf wird durch die Ernährung nicht gedeckt.

Wer viel Sport treibt oder viel Stress hat, benötigt unter anderem ausreichend Magnesium, das für das Nervensystem und die Muskelfunktionen unverzichtbar ist. Es kommt bei Magnesiummangel oft nicht nur zu den legendären Wadenkrämpfen.

Ein normaler Tagesbedarf an Mineralstoffen kann stets mit einer gut gewählten Mischkost gedeckt werden, bei erhöhtem Tagesbedarf sollten die Mineralstoffe durch Nahrungsergänzungen ärztlicherseits substituiert werden.

Der Tagesbedarf an ausgewählten Mineralstoffen

Der übliche Tagesbedarf ausgewählter Mineralstoffe beträgt:

  • Calcium 1000 Milligramm
  • Magnesium 300 Milligramm
  • Eisen 10-15 Milligramm
  • Selen 30-70 Mikrogramm
  • Kalium 2 Gramm
  • Natrium 550 Milligramm
  • Jod 0,2 Milligramm
  • Zink 7-10 Milligramm

Mineralstoffe Täglicher Bedarf

Mineralstoffe – nicht zu wenig und nicht zu viel

Beim Thema Mineralstoffversorgung liegen Wohl und Wehe eng beieinander. Während eine Unterversorgung die betroffenen Körperfunktionen gefährdet, kann eine Überversorgung bei diesen anorganischen Stoffen zu Vergiftungserscheinungen führen. Letzteres kann gerade bei den Spurenelementen gefährlich werden. Wie in vielen Bereichen gilt für Mineralstoffe: Die Dosis macht das Gift.

Der Bedarf an einzelnen Mineralstoffen hängt unter anderem von Alter und Lebensstil ab. Spezielle Lebenssituationen wie Schwangerschaft und Stillzeit können den Bedarf an Mineralstoffen ebenfalls erhöhen.

Bei einer normalen Zufuhr über die Ernährung ist die Möglichkeit einer Unterversorgung zum Beispiel aufgrund bestimmter Stoffwechselstörungen, Ernährungsgewohnheiten oder landwirtschaftlicher Bodengegebenheiten größer als eine Überdosierung. Manche Ackerböden enthalten etwa das wichtige Spurenelement Selen nicht mehr oder nicht mehr in ausreichender Menge.

Zur Überversorgung bei Mineralstoffen kann es neben einer zu hohen Zufuhr durch spezielle Erkrankungen und individuelle Gegebenheiten kommen. So überlädt sich der Organismus bei der sogenannten Hämochromatose mit Eisen.

Einige Mineralstoffe sind in ihrer Bedeutung sehr umstritten. Das gilt etwa für Chrom. Man diskutiert einen Bedarf an Chrom im Bereich des menschlichen Glukosestoffwechsels.

Auf der anderen Seite ist auch gerade hier zu viel von dem Mikronährstoff extrem giftig, wie es bei der anhaltenden Exposition von Arbeitnehmern im Zusammenhang mit chrombelasteten Lacken und Farben ersichtlich ist.

Mineralstoff Vorkommen – im Boden

Mineralien sind in der Natur allgegenwärtig und ihr Vorkommen regelmäßig gesichert. Sie liegen in anorganischen Verbindungen regional im Ackerboden und im Trinkwasser vor. Gegenden mit hartem Trinkwasser haben mineralstoffreiches Trinkwasser.

Dies fördert nicht unbedingt die Haltbarkeit der Waschmaschine, wohl aber die Gesundheit des menschlichen Herzens, wenn etwa Magnesium im Überfluss vorhanden ist. Pflanzen gewinnen Mineralstoffe aus dem Ackerboden und auch Nutztiere diese wiederum aus dem Verzehr von Futterpflanzen oder angereicherten Futtermitteln.

Mineralstoffarme Böden – das Beispiel Selen

In einer chinesischen Provinz wurde verstärkt eine seltene Herzmuskelerkrankung festgestellt. Die sogenannte Keshan-Krankheit, die bei Selenmangel in Kombination mit dem Auftreten bestimmter Viren entsteht, gilt als Selen-Mangelkrankheit.

Viele Böden in China, Neuseeland und Skandinavien gelten als selenarm. Ernähren sich die Menschen in einer solchen Zone nur aus ihrer Region, ist ein Selenmangel fast unvermeidbar.

Obwohl Selen ein Spurenelement ist und der Bedarf nur bei 30-70 Mikrogramm täglich liegt, zeigt das Beispiel Selen, wie ein unzureichendes Vorkommen eines wichtigen Spurenelementes die Gesundheit der Menschen erheblich beeinflussen kann.

Um das Vorkommen der Mineralstoffe allgemein im Boden zu sichern, ist ein pfleglicher Umgang und Erosionsschutz ebenso wichtig wie der sparsame Umgang mit Düngemitteln.

Mineralstoffe in Lebensmitteln – die sichere Zufuhr

Im Vergleich mit Vitaminen sind Mineralstoffe unempfindlich gegen Hitze oder Lufteinwirkung. Werden Lebensmittel allerdings lange gekocht, lösen sich viele dieser Nährstoffe im Kochwasser.

Darauf beruht der oft überlieferte Hinweis, das Kochwasser für Suppen oder Saucen weiter zu verwenden. Wer auf seinen Mineralstoffhaushalt achtet, sollte außerdem Produkte aus weißem Auszugsmehl meiden sowie bestimmte Früchte wie Äpfel mit Schale verzehren.

Die Pflanzen nehmen die Mineralstoffe aus dem Ackerboden auf und speichern sie in den äußeren Hüllen etwa des vollen Korns und in der Obstschale. Da Ackerböden oft sehr unterschiedliche Gehalte an Mineralstoffen aufweisen, ist es nach Möglichkeit auch sinnvoll, Lebensmittel aus verschiedenen Regionen zu verzehren.

Mineralstoffe sind in üblichen Lebensmitteln enthalten. Im Folgenden einige Beispiele für Vorkommen und Bedarf:

Mineralstoff Vorkommen Täglicher Bedarf (Empfohlen)
Calcium Joghurt, Milch, Käse, grüne Bohnen 1000 mg
Magnesium Bananen, Schweinefleisch, Vollkornprodukte 300-350 mg
Selen Eier, Roggenbrot, Leber 0,03-0,07 mg
Eisen Fleisch, Vollkornbrot und Linsen 10-15 mg
Jod Jodsalz, Seefisch, Eier 0,2 mg
Mineralstoffe in Lebensmitteln
Mineralstoffe in Lebensmitteln

Mineralstoffe – die richtige Kombination schafft mehr

Manche Mineralstoff- und Nährstoffkombinationen sorgen für eine höhere Bioverfügbarkeit der einzelnen Stoffe. Eisen pflanzlicher Herkunft wird mit einem begleitenden Orangensaft (Vitamin C) für den Körper besser verfügbar. Auch Calcium freut sich über ein Zusammenspiel mit Vitamin C.

Man kann beispielsweise calciumreiches Blattgemüse mit einem Dressing aus Zitronensaft und Joghurt sehr gut verbinden. Andererseits vertragen sich manche Mineralstoffe nicht miteinander oder mit anderen Nährstoffen. Die Calcium-Aufnahme wird durch zu viel Natrium verhindert. Beim Nachsalzen von Speisen sollte man auch daran denken.

Mineralstoffe – eine gesunde Mischkost als ideale Ernährung

Alle Formen einseitiger Ernährung, wozu in diesem Zusammenhang auch der Vegetarismus und der Veganismus zählen, begünstigen Mängel in der Versorgung von Mineralstoffen. Auch wer sich ausschließlich von Weißmehlprodukten und raffinierten Lebensmitteln ernährt, riskiert Mängel insbesondere bei den Spurenelementen.
Meist sitzen die Mineralstoffe in den äußeren Schichten der Nahrung, in der äußeren Hülle des Vollkorns ebenso wie in der Schale von Obst.Gerade etwa Eisen ist aus pflanzlichen Quellen wie Vollkornbrot für den Körper nicht in vergleichbarem Maße verfügbar wie aus tierischen Lebensmitteln. Zwar kann in der Kombination mit Vitamin C Eisen aus Pflanzen besser verfügbar werden, aber bei pflanzlichen Ernährungsformen ist die zusätzliche Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel oft unvermeidbar, um den täglichen Bedarf zu decken.

Gerade Veganer müssen ihre Ernährung geschickt zusammenstellen und gute Kenntnisse zu den Inhaltsstoffen von Lebensmitteln haben.

Mineralstoffe – Ackerböden und eine mineralstoffreiche Ernährung

Es kann böse Folgen nach sich ziehen, wenn Ackerböden bestimmte Mineralstoffe nicht oder nicht mehr enthalten. Die Pflanzen nehmen die Stoffe schließlich aus dem Boden auf.

So stellte man in einer bestimmten Region in China fest, dass der Boden kein Selen mehr enthielt, nachdem sich seltene Erkrankungen und Selenmangelerscheinungen in ungewöhnlichem Maße häuften. Man kann den Begriff Mischkost also auch ausnahmsweise auf eine empfehlenswerte Abwechslung bei der regionalen Herkunft von Nahrungsmitteln ausweiten.

Mineralstoffe - Typische Lebensmittel
Mineralstoffe – Typische Lebensmittel

Mineralstoffe – wie viel enthalten typische Lebensmittel?

Der Mineralstoffgehalt einiger Lebensmittel:

  • Linsen – 8 mg Eisen pro 100 Gramm
  • Frischer Fisch – 220 Mikrogramm Jod pro 100 Gramm
  • Steinpilze – 1500 Mikrogramm Zink, 187 Mikrogramm Selen pro 100 Gramm

Mineralstoffe Aufgaben

Die Klasse der Mineralstoffe teilt sich auf in Mikro- und Makronährstoffe. Bei ersteren sind tägliche Dosen bis 50 mg notwendig. Man findet hier die sogenannten Spurenelemente.

Der Organismus benötigt von diesen Bausteinen Spuren im Mikrogrammbereich, um seine Aufgaben zu erfüllen. Die Makronährstoffe sind mit Tagesdosen über 50 mg vertreten. Beide Stoffklassen sind für den Körper unverzichtbar, was sich manche Menschen angesichts der geringen erforderlichen Mengen der Spurenelemente kaum vorstellen können.

Betrachtet man das Beispiel Jod, das für die Bildung der Schilddrüsenhormone unverzichtbar ist sowie die darauf aufbauenden Aufgaben der Schilddrüse als solcher, wird die Bedeutung der Mineralstoffe besonders deutlich.

Mineralstoffe – typische Aufgaben

Typische Aufgaben von Spurenelementen:

  • Jod – Bildung der Schilddrüsenhormone
  • Selen – Schutz der Körperzellen vor degenerativen Prozessen
  • Fluor – Härtung des Zahnschmelzes und Karies-Schutz
  • Zink – Wundheilung und Stärkung der Abwehrkräfte

Typische Aufgaben von mineralischen Makronährstoffen:

  • Eisen – Blutbildung
  • Magnesium – Knochenaufbau, Nerven-, Enzym- und Muskelfunktionen
  • Kalium – Wasserhaushalt, Signalübertragung von Nervenreizen
  • Natrium – Wasserhaushalt, Nervenfunktionen
Mineralstoffe Typische Aufgaben
Mineralstoffe Typische Aufgaben

Mineralstoffe arbeiten gern im Team

Einige Mineralstoffe arbeiten besonders gut mit anderen Nährstoffen zusammen. Eisen beispielsweise läuft zusammen mit Vitamin C bei der Bildung roter Blutkörperchen zu seiner Höchstform auf. Das Wissen um solche Kombinationen ist sehr wichtig, um die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe gut verfügbar zu machen.

Eisen aus pflanzlichen Quellen ist wesentlich schlechter für den menschlichen Organismus verfügbar zu machen als Eisen tierischer Herkunft. Vollkorngetreide mit Eisen und Obst mit Vitamin C sind gute Teamplayer. Selbst die Eisengewinnung aus einem Steak profitiert von einem Glas Orangensaft dazu.

Die Eigenschaften von Mineralstoffen

Mineralstoffe sind lebensnotwendige, anorganische Nährstoffe. Sie können nicht selbst vom Körper hergestellt werden und müssen deswegen durch die Nahrung aufgenommen werden.

Zu ihren Eigenschaften gehört, dass sie im Gegensatz zu Vitaminen gegen die meisten Zubereitungsformen resistent sind und nicht durch Licht oder Hitze zerstört oder im Wasser aufgelöst werden. Nur sehr langes und heißes Kochen kann dazu führen, dass einige Stoffe auslaugen und ins Kochwasser gelangen.

Wird dieses anschließend weggeschüttet, gehen auch die Mineralstoffe verloren. Auch die sehr unterschiedlichen chemischen Verbindungen der Mineralstoffe können als Eigenschaften genannt werden.

Mengen- und Spurenelemente

Generell unterteilt man Mineralstoffe in zwei Gruppen: Die Mengenelemente, die in einer Konzentration von 50 mg und mehr pro kg Gewicht im Körper vorkommen und die essentiellen Spurenelemente, deren Konzentration unter 50 mg liegt.

Zu den Mengenelementen gehören unter anderem:
  • Calcium
  • Kalium
  • Magnesium
  • Natrium
Als essentielle Spurenelemente gelten:
  • Eisen
  • Fluor
  • Iod
  • Zink

Unverzichtbar für den menschlichen Organismus

Alle Mineralstoffe werden benötigt, um die Leistungsfunktionen im menschlichen Körper aufrecht zu erhalten. Außerdem sorgen sie dafür, dass Zellen, Knochen, Gewebe und Hormone aufgebaut werden. Auch die Übertragung von Reizen und Enzymen gehört zu den Eigenschaften der Stoffe.

Um all diese und noch weitere Funktionen zu gewährleisten, ist es wichtig, die Nährstoffe ausreichend über die Nahrung zu sich zu nehmen.

Dabei spielt die richtige Dosierung eine ganz wesentliche Rolle, da sowohl eine Unter- als auch Überversorgung mit einzelnen Mineralstoffen zum Teil starke Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Um den Mineralstoff-Gehalt auch selbst regulieren zu können, setzt der Körper in erster Linie die Niere ein. Diese kann unter Umständen überschüssige Mineralstoffe ausscheiden.

Organische Mineralstoffe – besser bioverfügbar?

In letzter Zeit teilen viele Ernährungsberater und Naturheilkundler Mineralstoffe in organische und anorganische Mineralstoffe ein. Diese Definition ist unter Chemikern und Biochemikern sehr umstritten.

Für sie sind Mineralstoffe von Hause aus anorganische Substanzen, die als Chlorate, Phosphate und Sulfate vorliegen. Dabei binden sich etwa Natrium Kationen an Chlorate, es entsteht Natriumchlorat – Kochsalz. In der klassischen Biochemie bleiben die Mineralien auch dann anorganisch, wenn sie in den menschlichen Organismus oder in Pflanzen eingebaut werden.

Im Körper oder im tierischen Organismus verbinden sich die verschiedenen Kationen der Mineralien auch gern mit organischen Säuren und bilden dann Orotate, Laktate oder Gluconate. Umstritten ist, ob letztere Verbindungen als sogenannte organische Mineralstoffe besser vom Organismus aufgenommen werden.

Es werden Behauptungen dazu aufgestellt, dass organische Mineralstoffe vom Körper besser resorbiert werden würden. Bei Calcium etwa könne dieser Unterschied ganz erheblich sein. Von 95 % Aufnahme bei Vorliegen in organischer Form ist die Rede, von 5-10 % bei Aufnahme in anorganischer Form aus Mineralwasser.

Gegner der Behauptung verweisen wiederum darauf, dass die organischen Mineralstoffmoleküle schon deshalb schlechter vom Körper aufgenommen würden, weil die entsprechenden Moleküle viel größer und biochemisch die Bestandteile viel enger sowie fester aneinander gebunden wären.

Schwierige Fragen für den Verbraucher

Organische Mineralstoffe finden seit der Einführung entsprechender Basenpulver und Nahrungsergänzungsmittel spezielles Interesse.

In der Natur liegen die Mineralstoffe in der ihnen eigenen, gerade passenden Art vor und werden bei abwechslungsreicher Ernährung vom menschlichen Organismus aufgenommen.

Von dauerhaften Mangelerscheinungen der Menschheit im Bereich Mineralien ist nichts bekannt.

Auf der anderen Seite sorgt gerade die Vielfalt einer variationsreichen Ernährung dafür, dass Mineralien in den verschiedensten biochemischen Verbindungen resorbiert werden. Nichts spricht dafür, dass organische Verbindungen überwiegen müssen.

Die Unterscheidung anorganisch – organisch ist nicht automatisch wichtig

Beispiele für offensichtlich gut resorbierte anorganische Mineralstoffe sind leicht zu finden.

Zwei sollen hier benannt werden:

  • In Gegenden mit magnesiumreichem Trinkwasser ist die Herzinfarktrate nachweislich viel geringer – es handelt sich um anorganisches Magnesium.
  • Nachweislich wandert nur das Kation – also nur das Natrium oder Magnesium in die Zelle ein ( Nobelpreis für Medizin 1991), organische Verbindung oder nicht, die Frage ist irrelevant.

Basische Mineralstoffe – der Übersäuerung entgegen

Eine basische Ernährung wird in der Naturheilkunde und Komplementärmedizin als Schlüssel zur Lösung vieler allgemeiner Gesundheitsprobleme angesehen, die man unter dem Stichwort Übersäuerung des Gewebes zusammenfasst.

Auch wenn einige Mediziner dieser Thematik skeptisch gegenüberstehen und als Übersäuerung nur die akute Blut-Übersäuerung für sich akzeptieren, kommt man nicht an der Tatsache vorbei, dass es basische Mineralstoffe und saure gibt.

Auch ist ein harmonisches Verhältnis dieser Mineralstoffe zueinander bis in die kleinste Zelle hinein der Gesundheit nachweislich zuträglich. Viele spezielle Ernährungsformen wie etwa Trennkost kombinieren Lebensmittel im Hinblick auf den Basen-Säure-Haushalt.

Wesentliche basische Mineralstoffe sind Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Dem gegenüber stehen die sauren Vertretet der Mineralstoffe mit unter anderem Schwefel, Phosphor, Chlor, Fluor, Jod und Silizium.

Die Alternativmedizin geht davon aus, dass die basischen Mineralstoffe im Zellstoffwechsel und im Gewebe dafür sorgen, dass Säure im Körper stets ausgeglichen wird. Sie machen zu viel Säure für viele Beschwerden verantwortlich, da durch die Übersäuerung auf Dauer dem Körper insgesamt Mineralien entzogen würden. Verglichen wird dies mit saurem Regen und seiner Wirkung auf den Boden.

Typische Beschwerden bei einer Gewebe-Übersäuerung

Die Anhänger der Übersäuerungstheorie sehen unter anderem folgende Beschwerden als typische Anzeichen von Übersäuerung an:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Trockene Augen, Augenentzündungen
  • Schleimhautveränderungen wie Polypen
  • Zahnfleischentzündungen und empfindliche Zähne
  • Einrisse in den Mundwinkeln
  • Kopfschmerzen unklarer Genese
  • Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Magenschmerzen
  • Verspannungen und Gelenkbeschwerden
  • Osteoporose
  • Reizblase

Basische Mineralstoffe, Basenbäder und basische Lebensmittel

Grundsätzlich gehen Alternativmediziner davon aus, dass tierische Lebensmittel sauer verstoffwechselt werden, pflanzliche dagegen basisch. Insofern werden tierische Lebensmittel mit basischen kombiniert, um die Säuren zu neutralisieren. Pflanzliche Lebensmittel enthalten insoweit mehr basische Mineralstoffe als saure. Auch Gewürze stehen im Ruf, basische Mineralstoffe im Überfluss zu enthalten.

Der Handel bietet außerdem Kombinationen verschiedener Basenpulver und Basentabletten an. Das Problem der Übersäuerung wird dabei als ganzheitliches Gesundheitsproblem gesehen, das nicht nur durch die innere Zufuhr basischer Nährstoffe zu lösen sei, sondern auch mit basischen Bädern. Im Mittelpunkt stehen immer basische Mineralstoffe.

Wie erkenne ich einen Mineralstoffmangel?

In den letzten Jahren klagen immer mehr Menschen über Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Hautveränderungen oder Verdauungsstörungen.

In den seltensten Fällen liegen ernsthafte Erkrankungen vor. Viele Menschen leiden nur allzu oft an einem Mineralstoffmangel.

Die Welt wird immer schneller und hektischer. Kaum einer nimmt sich mehr ausreichend Zeit für sich selbst. Und dies wirkt sich in  vielen Fällen auch auf die Ernährung aus.

Um gesund und leistungsfähig zu sein, benötigt ein gesunder Mensch Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Diese Mikronährstoffe sind in Nahrungsmitteln enthalten und müssen dem Körper täglich zugeführt werden, da er sie nicht selber herstellen kann. Doch wenn in den aufgenommenen Lebensmitteln nicht genügend dieser wichtigen Stoffe enthalten sind, droht ein Mineralstoffmangel und im schlimmsten Fall kann ein Mensch daran schwer erkranken.

Mineralstoffe als Nahrungsergänzung – eine Einzelfallentscheidung

Verschiedene spezielle Umstände können ein mineralstoffreiches Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll erscheinen lassen. Dazu zählen etwa besondere Stresssituationen oder auch fortschreitendes Lebensalter.

Im Alter werden viele Nährstoffe nicht mehr in gewohnter Weise vom Körper aufgenommen, so dass ein höherer Bedarf entsteht. Veganer können durch eine wenig geplante Zusammenstellung ihrer Lebensmittel in eine Mineralstoffmangel-Situation hineinrutschen. Frauen leiden oft bei starken Regelblutungen und am Beginn der Wechseljahre unter Eisenmangel.

Schwangere haben ebenfalls einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen. Aufgrund der feinen, sensiblen Abstimmung der Körperfunktionen durch die Mineralstoffe und der Gefahr einer Überdosierung sollten dieses niemals auf bloßen Verdacht hin substituiert werden.

Die Nahrungsergänzung sollte auf ärztlichen Rat hin erfolgen. Präparate, die gießkannenartig viele Mineralstoffe in ihrer üblichen Dosierung enthalten, sind dabei nicht erste Wahl. Spezifische Monopräparate sind besser geeignet.

Mineralstoffe als Nahrungsergänzung – Achtung Wechselwirkung

Werden Mineralstoffe als Nahrungsergänzung aufgenommen, sollte man sich vorher über mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten und anderen Nähstoffen informieren. Magnesium und Calcium etwa bedienen sich identischer körperlicher Carrier-Systeme und sollten zeitversetzt eingenommen werden. Antazida – Arzneimittel gegen Magenübersäuerung behindern die Aufnahme von Calcium.

Übliche Tagesdosierungen von Mineralstoffen

Bei leichten Mängeln an Mineralstoffen reicht oft eine vielseitige Ernährung zum Ausgleich. Im Folgenden sind übliche Tagesbedarfe einiger Mineralstoffe und passende Lebensmittel aufgeführt.

Die erforderlichen Lebensmittelmengen erschrecken zunächst, beziehen sich aber nur auf ein mögliches Lebensmittel zur Bedarfsdeckung. Hier gilt also: die Mischung macht es!

  • Calcium – 1000 Milligramm – 150 Gramm Edamer
  • Eisen – 10 -15 Milligramm – 750 Gramm Vollkornbrot
  • Kalium – 2 Gramm – 500 Gramm Bananen

Mineralstoffmangel durch Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen

Leider ist es mittlerweile nicht mehr so einfach, den Nährstoffbedarf des Körpers über die normale Ernährung abzudecken. Die häufige Nutzung von Ackerflächen zum Anbau von Futterpflanzen für Tiere führt dazu, dass die Böden immer nährstoffärmer werden und Pflanzen, die zum menschlichen Verzehr angebaut werden, über weniger Mineralstoffe wie Zink, Kalzium und Magnesium verfügen.

Um eventuell auftretende Mängelerscheinungen auszugleichen, kann man in Apotheken und Drogerien verschiedene natürliche Nahrungsergänzungsmittel kaufen. Diese gleichen den Mineralstoff-Haushalt im Körper aus und unterstützen die gesunde Entwicklung der Haare.

Welche Mineralien unterstützen den Organismus beim Muskelaufbau?

In der Hauptsache sind die Mineralstoffe

  • Kalium
  • Calcium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Zink

an Prozessen des Muskelaufbaus beteiligt.

Eine zentrale Rolle nimmt Magnesium ein, da dieser Mineralstoff den weiteren Elektrolyten dabei behilflich ist, ihre Arbeit korrekt auszuführen.

Werden zu wenig magnesiumhaltige Nahrungsmittel verzehrt, haben Elektrolyte wie Calcium und Kalium keine Chance, bis in die Muskelfasern vorzudringen.

Ganz besonders Sportler, die an ihrem Muskelaufbau arbeiten, sollten stets dafür Sorge tragen, immer ausreichend Mineralstoffe zu sich zu nehmen.

Unbedingt viel Trinken

Sportler, die ein Training zum Muskelaufbau betreiben, sollten darüber hinaus unbedingt genügend Flüssigkeit aufnehmen. Auf alkoholische Getränke ist jedoch zu verzichten, da diese die negative Eigenschaft besitzen, wichtige Mineralstoffe aus dem Körper auszuschwemmen. Vor dem Training sorgt ein guter halber Liter frisch gepresster Orangensaft für den notwendigen Mineralstoffhaushalt.

Des Weiteren ist es für einen perfekten Muskelaufbau von maßgeblicher Bedeutung, dass dem menschlichen Körper genügend Vitamine zugeführt werden.

Insbesondere Ascorbinsäure und Vitamin E sind hier von essentieller Bedeutung. Umso mehr Vitamin C mit der täglichen Ernährung zu sich genommen wird, desto mehr können Freie Radikale unschädlich gemacht werden.

Dagegen stellt das Vitamin E auf Grund seiner Antioxidans gegen Herzerkrankungen ein wirksames Mittel dar. Darüber hinaus kämpft Vitamin E gegen Ablagerungen von schädlichem Cholesterin an den Gefäßwänden an.

Mineralstoffe und Schwangerschaft – Grundsätzliches

Mineralstoffe sind als Baustoffe und Reglersubstanzen essentiell im menschlichen Organismus und damit unverzichtbar. Sie sind essentiell, weil sie mit der Ernährung zugeführt werden und nicht vom Körper hergestellt werden können.

Der Tagesbedarf von Mineralstoffen unterliegt gewissen Schwankungen, die von besonderen Lebenssituationen beeinflusst werden. Eine Schwangerschaft stellt eine solche besondere Lebenssituation dar.

Dabei ist über allem grundsätzlich zu beachten, dass bei Mineralstoffen die Dosis das Gift macht. Bei Überdosierung sind viele Mineralstoffe giftig und schaden dem Menschen. Diesem Aspekt ist gerade in der Schwangerschaft ebenfalls besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Normalerweise kann der menschliche Organismus seinen Bedarf an Mineralstoffen mit einer gesunden Mischkost decken. Auch in der Schwangerschaft gilt zunächst nichts anderes. Eine geschickte Zusammenstellung mineralstoffreicher Lebensmittel ist immer besser, als die unkontrollierte Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln nach dem Motto ‚Viel hilft viel‘.

Jedoch kann natürlich während der Schwangerschaft bereits ein Mangel an einem bestimmten Mineralstoff gegeben sein, der sich noch verstärkt, wenn Mutter und Kind Bedarf anmelden. Da Mineralstoffe so immanent wichtige Bausteine im menschlichen Organismus sind, ist ein Mangel bestimmter Mineralstoffe der Entwicklung des Kindes nicht eben förderlich.

Es bedarf einer gründlichen ärztlichen Feststellung, ob tatsächlich ein Mangel existiert und der gemeinsamen Absprache zwischen Arzt und werdender Mutter, wie dem Mangel abzuhelfen ist.

Nicht immer muss ein Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, und dieses sollte auch keinesfalls eigenmächtig von der Mutter eingenommen werden.

Welche Mineralstoffe werden in der Schwangerschaft vermehrt gebraucht?

Erhöhter Bedarf besteht häufig für die Mineralstoffe Zink, Magnesium, Jod ab der 12. Woche und Eisen (30 Milligramm pro Tag). Der Calcium-Bedarf steigt nicht per se an, bei mangelhafter Zufuhr bedient sich der Fötus aber an den Calcium-Vorräten der Mutter.

Auch während der Schwangerschaft mineralstoffreich ernähren

Auch während der Schwangerschaft kann normalerweise einem erhöhten Bedarf an Mineralstoffen durch den verstärkten Verzehr folgender Lebensmittel begegnet werden.

Besonders zu empfehlen sind dabei:

  • Haferflocken, Spinat, Fenchel, Fleisch wie Schweine- und Rinderfilet für Eisen
  • Orangensaft zum Essen
  • Kürbiskerne, Cashewnüsse, Haferflocken, Bananen für Magnesium
  • Edamer, Weizenkeime für Zink
  • Milch, Joghurt, Käse für Calcium
  • Seefisch und Feldsalat für Jod
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