Fructoseintoleranz

Gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse rufen bei einem Betroffenen der Fructoseintoleranz Beschwerden aus und können im Körper sogar Schäden anrichten.

Diese sind meist unangenehm und schmerzhaft. Diese Zwiespältigkeit von gesundem Genuss und Beschwerden des eigenen Körpers führt bei vielen Betroffenen zur Verwunderung und ebenfalls häufig zur Verschleppung der korrekten Diagnose Fructoseintoleranz.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind heutzutage ein grundlegendes Problem der Bevölkerung. Viele Menschen wissen nicht, dass sie an einer Lebensmittelunverträglichkeit leiden – denn auch im Laufe des Lebens kann eine Unverträglichkeit gegen eine Substanz entstehen, die sonst täglich verzehrt wurde.

Der in Obst, Gemüse oder Süßigkeiten enthaltene Fruchtzucker führt zu Bauchschmerzen und/oder Verdauungsproblemen wie Blähungen, Durchfall, Krämpfen und Übelkeit. Im Verlauf der Erkrankung folgen Kopfschmerzen, Schwindelgefühle oder sogar eine Depression. Zudem kann die Unverträglichkeit einen Nährstoffmangel (ZinkFolsäure) nach sich ziehen.

Je nach Intoleranz-Form sind die Symptome und die Ursache unterschiedlich. Die intestinale Fructoseintoleranz (Fructosemalarbsoption) ist von der hereditären Fructoseintoleranz daher klar zu unterscheiden.

Kohlenhydrate werden je nach Anzahl der Bausteine in Einfachzucker (Monosaccharide), Zweifachzucker (Disaccharide) oder Mehrfachzucker (Polysaccharide) eingeteilt.
Fructose (auch Fruchtzucker genannt) ist ein Einfachzucker mit enormer Bedeutung im menschlichen Stoffwechsel.
Fruchtzucker kommt natürlicherweise in vielen Lebensmitteln vor. Viele Menschen leiden unter Verdauungsproblemen in Verbindung mit Fruchtzucker.

Fructose in der menschlichen Ernährung

Fructose kommt in der Nahrung natürlicherweise in Früchten, Gemüse und Honig vor. Aufgrund der hohen Süßkraft wird es auch als Süßungsmittel eingesetzt. Früchte: Der Begriff „Fruchtzucker“ beschreibt bereits, dass diese Zuckerart insbesondere in Früchten in freier Form vorkommt. Im Honig findet sich ein hoher Anteil von bis zu 40%. Der Mensch nimmt über verschieden Quellen täglich etwa 100g Frucjtzucker zu sich. Fruchtzucker ist eines der wichtigsten Süßungsmittel und somit auch in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Sirupe und Dicksäfte (konzentrierte dickflüssige Fruchtsäfte) enthalten ebenfalls hohe Mengen an reinem Fruchtzucker.  Der Zweifachzucker Saccharose („Haushaltszucker“) besteht aus den Einfachzuckern Glucose und Fructose. Im Zuge der Saccharose-Verdauung wird Fructose freigesetzt.

Der Energiegehalt von Fruchtzucker liegt bei 4 kcal / g und entspricht damit dem des Haushaltszuckers. Allerdings ist Fruchtzucker im Vergleich zum Haushaltszucker um das 1,2-fache süßer. Die Lebensmittelindustrie setzt Fruchtzucker daher in konzentrierter Form auch als Süßungsmittel ein.

Fructose im menschlichen Stoffwechsel

Nach der Nahrungsaufnahme gelangt der Fruchtzucker über Mund und Magen in den Darm (wird Fruchtzucker indirekt durch Haushaltszucker aufgenommen, findet im Darm eine Spaltung statt). Dann wird der Zucker zur Leber transportiert. In der Leber wird Fructose mit dem Ziel der Energiegewinnung abgebaut.

Fruchtzucker wird – im Gegensatz zu Glucose – insulinunabhängig in die Zellen aufgenommen. Als Transportsystem dient der sogenannte „GLUT5-Transporter“. Die Bezeichnung ist irreführend, da GLUT5 ursprünglich als Transporter für Glucose beschrieben wurde. Man müsste nach heutigen Wissensstand eigentlich vom „FRUT-Transporter“ sprechen.

Aufgrund der Insulinunabhängigkeit wird der Zucker gezielt in diätischen Produkten verwendet. Von Bedeutung ist dieses für Diabetiker.

Neben dem Abbau zur Energiegewinnung, kann der Körper auch selbst Fruktose herstellen. Zum Beispiel werden mit hergestelltem Fruchtzucker männliche Spermien ernährt. Samenflüssigkeit enthält deswegen übrigens mehr Fruchtzucker, als das Blut Zucker enthält.

Fructose: Bekannte Probleme

Bekannte Probleme sind unter anderem:

  • Verdauungsprobleme wie Fructoseintoleranz oder Fructosemalabsorption.
  • Zahngesundheit: Besonders klebrige Substanzen (Sirupe, Honig) fördern die Bildung von Karies.
  • Bis zu 30% der Erwachsenen in Deutschland vertragen nur begrenzte Mengen an Fruchtzucker.

 

Fructoseintoleranz – Ursache vieler gesundheitlicher Beschwerden

Fructoseintoleranz – Die wichtigsten Fakten

  • Fructoseintoleranz ist die Unverträglichkeit gegen Fruchtzucker.
  • Lebensmittel wie Obst und Gemüse rufen die Beschwerden aus.
  • Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung:Menschen mit einer Fructoseintoleranz können den Zucker im Darm nicht ordnungsgemäß verwerten.
  •  Ab bestimmten Verzehrmengen kommt es zu Blährungen, Durchfall, Übelkeit oder Krämpfen.
  • Eine Fructoseintoleranz lässt sich nicht heilen, sondern durch eine angepasste Ernährungsweise nur kontrollieren.  Fructosearme Lebensmittel spielen dabei eine zentrale Rolle.
  • Es gibt zwei Formen der Fructoseintoleranz, die hereditäre (Genkrankheit) und die intestinale.
  • Wissenschaftler vermuten, dass eine Fructoseintoleranz eine der zentralen Ursachen beim Reizdarmsyndrom sein könnte.
  • Fructoseintoleranz wird häufig nicht richtig diagnostiziert.
  • Die Fructoseintoleranz ist die am häufigsten vorkommende Unverträglichkeit.
  • Ein Fructoseintoleranz Test sollte von erfahrenen Experten durchgeführt werden.

Fructoseintoleranz im Überblick

Lebensmittelunverträglichkeit Fructoseintoleranz
Symptome Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Krämpfe,Übelkeit, Nährstoffmangel
Ursachen Die Ursache liegt in einer Stoffwechselstörung: Die Fructose kann vom Körper nicht genügend aufgenommen werden.
Bedenkliche Lebensmittel Obst, Gemüse, Süßigkeiten, Fertiggerichte
Unbedenkliche Lebensmittel ZitronenKartoffeln (geschnitten und in Wasser eingelegt)

Therapiemethoden

Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Krämpfe, Übelkeit oder sogar ein Nährstoffmangel sind unangenehme Beschwerden, die keinesfalls vom Betroffenen hingenommen werden müssen.

Die einfachste Therapiemethode ist dabei die Kostumstellung. Die Fructose sollte für den ersten Zeitraum komplett aus dem Speiseplan verbannt werden. Schon nach wenigen Tagen zeigt sich die Wirkung dieses ersten Schritts in Richtung Besserung: Die Beschwerden und Symptome können schon nach wenigen Tagen abgeklungen sein.

Fructoseintoleranz – Ein ständiger Lernprozess

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit gegen Fructose frühzeitig zu erkennen und zu lernen mit ihr umzugehen, ist äußerst wichtig für die Betroffenen. Wichtig ist zudem zu lernen, richtig zu identifizieren, in welchen Lebensmitteln „die Gefahr“ steckt. Das ist oftmals erst auf den zweiten, wenn nicht sogar dritten Blick erkennbar.

Fructose ist nicht – wie man auf den ersten Blick meinen mag – nur in Früchten vorhanden. Tatsächlich besteht sogar der allgemein übliche Haushaltszucker zur Hälfte aus Fructose. Fructose ist zudem eines der wichtigsten Süßungsmittel unserer Zeit. Im Vergleich zu anderen Süßstoffen ist er kostengünstig, intensiviert die Süßungskraft stark und ist daher als Hauptsüßstoff in Fertigprodukten oder Brotsorten vorhanden.

  • Fruchtzucker muss nicht zwangsläufig in süßen Nahrungsmitteln vorkommen. Die Betroffenen einer Fructoseintoleranz sollten auch bei herzhaften Nahrungsmitteln die Zutatenliste beachten, um ein eigenes Gefühl für das Vorkommen in verschiedenen Lebensmitteln zu erlernen.

Falls eine geringe Intoleranz vorliegt, dürften viele Lebensmittel zwar keine Probleme bereiten – bei Betroffenen einer sehr stark ausgeprägten Form einer Unverträglichkeit kann auch der übliche Haushaltszucker Beschwerden auslösen.

Aber auch die Menge und die Art und Weise der verzehrten Lebensmittel machen einen Unterschied aus.

So steckt in 10 Äpfeln dieselbe Menge Fructose wie in einem Liter Apfelsaft. Es wird selten vorkommen, dass 10 Äpfel an nur einem Tag verzehrt werden – 1 Liter Apfelsaft kann hingegen durchaus konsumiert werden. Dieser führt dann bei Betroffenen der Nahrungsmittelunverträglichkeit zu Beschwerden, die einfach zu verhindern gewesen wären.

Wie schwer ist meine ausgeprägt?

Bei jedem Betroffenen ist die Unverträglichkeit in einem unterschiedlichen Schweregrad ausgeprägt. Auch diese Tatsache gilt es bei möglichen Therapiemöglichkeiten zu berücksichtigen und seine Essgewohnheiten daran anzupassen.

Viele Menschen können Fructose in geringen Mengen vertragen. Dies kann man selbst im Eigentest herausfinden. In der sogenannten Testphasen kann man dem Körper dabei geringe Mengen an Lebensmitteln zuführen – langfristig bedeutet das, dass die Betroffenen also nur auf die Lebensmittel verzichten sollten, auf die sie wirklich mit Beschwerden reagiert haben.

Hereditäre Fructoseintoleranz – Die wichtigsten Fakten

  • Die hereditäre Fructoseintoleranz ist eine von drei Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Fructosestoffwechsel.
  • Daneben gibt es noch die benigne Fruktosurie und den sogenannten Fructose-1,6-Diphosphatasemangel.
  • Erste Symptome beginnen zumeist bereits in der Kindheit nach dem Abstillen.
  • Als einzig wirksame Therapiemöglichkeit bietet sich der vollständige Verzicht auf eine Nahrung mit enthaltener Fructose an.

 

Hereditäre Fructoseintoleranz – Die schwere Form der Fructoseintoleranz

Bei der hereditären Fructoseintoleranz, einer oft angeborenen Erkrankung, reagieren Betroffene schon im Säuglingsalter mit starken Symptomen auf geringste Mengen der Fructose. Die hereditäre Form ist gepaart mit einer Stoffwechselstörung und löst daher zum Teil heftige Reaktionen – von schweren Schäden der Leber bis hin zur Bewusstlosigkeit – aus.

Eine hereditäre Fructoseintoleranz feststellen zu können, stellt den Mediziner vor eine größere Herausforderung. Sie wird häufig erst spät erkannt.

Im Rahmen der medizinischen Untersuchung ist beim Verdacht auf die Erkrankung von einem H2-Test durch die Atmung dringend abzusehen. Ursache ist die besondere Schwere der Intoleranz. Konfrontiert der Mediziner den Patienten in diesem Fall mit Fructose, lassen sich Komplikationen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen nicht ausschließen.

Der folgende Abschnitt befasst sich mit einer weitaus geeigneteren Methode, welche keinerlei Gefahren birgt und gleichsam für jeden Menschen geeignet ist.

Mit dem Gentest Klarheit über die Hereditäre Fructoseintoleranz

Die Erkrankung lässt sich mittlerweile per Gentest diagnostizieren. Die Durchführung des Tests ist für den Betroffenen nicht kompliziert. Der Mediziner benötigt eine gewisse Menge Blut, um die Intoleranz nachweisen zu können.

Es geht hierbei um das Aldolase-B-Gen, welches überprüft werden muss.

Hereditäre Fructoseintoleranz – Schwierigkeiten beim Stellen der Diagnose

Die Symptome der Fructoseintoleranz lassen sich bestimmten Organen nicht eindeutig zuordnen. Es kommt häufig zu Fehldiagnosen. Daher durchlaufen viele Patienten eine längere Diagnosephase, innerhalb welcher verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen.

Erst dann lassen sich ähnliche Erkrankungen – wie die Laktose-Intoleranz – ausschließen. In vielen Fällen gibt es eine Kombination aus beiden Erkrankungen. Andere Menschen leiden zusätzlich an der Histamin-Intoleranz.

Dazu kommt nach Jahren ohne klare Diagnose ein Reizdarmsyndrom. Dieses erschwert die eindeutige Feststellung der hereditären Fructoseintoleranz weiter. Menschen mit jenen Erkrankungen leiden auch psychisch enorm, sodass es zu psychosomatischen Erkrankungen und Symptomen kommt.

Intoleranz-Symptome in der Übersicht

Intoleranz Symptome
Histamin-Intoleranz allergieähnliche Symptome – so asthmatische Zustände, Hauterkrankungen, Migräne
Fructose-Intoleranz Durchfall, Blähungen, Reizdarmsyndrom
Laktose-Intoleranz begünstigt Nahrungsmittelallergien
Glutenunverträglichkeit löst Allergien aus

Intestinale Fructoseintoleranz – Die wichtigsten Fakten

  • Die intestinale Fructoseintoleranz (oder Fructosemalarbsoption) ist eine Resorptionsstörung im Gegensatz zur hereditären Fructoseintoleranz, bei der es sich um eine Stoffwechselstörung handelt.
  • Die intestinale Fructoseintoleranz kommt dabei weit häufiger vor als die hereditäre Fructoseintoleranz.
  • Es können keine genauen Zahlen über die Betroffenen einer intestinale Fructoseintoleranz festgemacht werden, da diese häufig in Verbindung mit einer Laktoseintoleranz vorkommt oder von dieser verschleiert wird.
  • Meist handelt es sich bei der intestinalen Form um einen im Laufe des Lebens erworbenen Defekt, bei dem keine vollständige Resorption der aufgenommenen Fructose erfolgen kann.

Das Leben mit der erworbenen Unverträglichkeit

Es handelt sich bei der intestinalen Fructoseintoleranz um eine Unverträglichkeit, die sich in Form einer Resorptionsstörung äußert. Gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse lassen plötzlich Beschwerden entstehen. Diese sind meist unangenehm und schmerzhaft. 

Diese Form der Fructoseintoleranz wird im Verlauf des Lebens erworben und tritt häufig im Jugendalter das erste Mal auf. Zwar kann auch bei dieser Form Fructose vom Körper nicht in genügend hohem Maß aufgenommen, beziehungsweise abgebaut werden, jedoch ist oft eine individuell bestimmte Toleranzgrenze für Betroffene akzeptabel.

Diese Zwiespältigkeit von gesundem Genuss und Beschwerden des eigenen Körpers führt bei vielen Betroffenen zur Verwunderung und Verschleppung der korrekten Diagnose Fructoseintoleranz. Viele Betroffene wissen nicht, dass sie an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden. 

Im Verlauf der Erkrankung folgen neben den schon genannten Beschwerden auch Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Zudem kann die Unverträglichkeit einen Nährstoffmangel (ZinkFolsäure) nach sich ziehen.

Die schnellste und einfachste Therapiemethode ist die Kostumstellung. Die Fructose sollte für den ersten Zeitraum komplett aus dem Speiseplan verbannt werden. Schon nach wenigen Tagen zeigt sich die Wirkung diesen ersten Schritts in Richtung Besserung.

 Fructoseintoleranz Symptome

Unter dem Oberbegriff „Lebensmittelunverträglichkeit“ wird eine Reihe von Störungen in Verbindung mit der Aufnahme von bestimmten Nahrungsmitteln verstanden. Fructose wird     durch spezielle Moleküle transportiert. In gewisser Weise wie ein LKW, der Container im Hafen abholt. Bei der Fructoseintoleranz liegt eine komplexe Störung diese Transportsystems im Dünndarm vor. Bei einer Fructoseintoleranz schlägt die Aufnahme der Fructose im Dünndarm fehl und gelangt weiter in den Dickdarm (statt ins Blut). Dort zersetzen Bakterien die Fructose. Es bilden sich Fettsäuren und Gase, die Schmerzen, Übelkeit, Krämpfe und Durchfall auslösen. Bei diesen Symptomen meint man in der Regel die intestinale Fructoseintoleranz (so auch in diesem Artikel).

Bei der Fructoseintoleranz kommen mehrere mögliche Ursachen in Betracht:

  • Hereditäre Fructoseintoleranz: Eine seltene Erbkrankheit, bei der ein Enzym defekt ist. Die Fruktose gelangt über Mund, Magen und Darm zwar zu Leber, kann dort aufgrund des Defekts aber nicht weiter verstoffwechselt werden.
  • Intestinale Fructoseintoleranz (auch Fructosemalabsorption oder Fruktoseunverträglichkeit genannt): Der Zucker gelangt in den Dünndarm. Dort kommt es jedoch zu Aufnahmeschwierigkeiten. Es handelt sich um eine erlangte Krankheit.
  • In Deutschland zeigen bis zu 30% der Erwachsenen ab bestimmten Mengen an Fructose Verdauungsbeschwerden.

Fructoseintoleranz Symptome erkennen und handeln

Das Transportsystem für die diversen Kohlenhydrate ist sehr komplex. Neben der Fructose gelangen auch TraubenzuckerMilchzucker, und weitere Zuckermoleküle in den Darmtrakt.

Zum Teil werden sie von denselben Transportern „abgeholt“. Manche Stoffe stehen so im Verdacht eine Art „Überbelegung“ der Transporter zu verursachen. Aber auch ein Defekt bestimmter Transport-Moleküle wird als Ursache in Betracht gezogen.

Unter dem Begriff „Kohlenhydratmalabsorption“ werden die verschiedenen Verdauungsprobleme der einzelnen Zucker zusammengefasst. Die Symptome sind oft die gleichen, obwohl die Ursache eine andere ist. Auch eine Kombination mehrerer Unverträglichkeiten kann vorkommen. Darüber hinaus können sich die Symptome von Lebensmittelallergien mit denen von Unverträglichkeiten ähneln.

Die Diagnose ist oft schwierig und nicht eindeutig, da eine Reihe verschiedener Ursachen ähnliche oder gleiche Beschwerden hervorrufen können. Neben der Fructoseintoleranz zählen zu weiteren möglichen Ursachen unter anderem:

  • Organische Störungen des Magen-Darm-Trakts
  • Andere Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Lebensmittelallergien
  • Reiz-Darm-Syndrom

Weitere Besonderheiten sind, dass viele Menschen bis zu einer bestimmten Verzehrmenge keinerlei Symptome aufweisen und  zeitlich individuell reagieren. Bei manchen Betroffenen setzen direkt nach dem Essen Schmerzen ein, andere zeigen die Symptome erst später. Wissenschaftler gehen davon aus, dass jeder Mensch eine individuelle Schwelle besitzt, bis zu der er Fructose problemlos verdauen kann.

Fructoseintoleranz Symptome zu erkennen erfordert demnach fachärztliches Vorgehen. Ein Facharzt kann zum Beispiel über einen Atemtest eine Diagnose stellen. Manchmal wird ergänzend eine testweise Ausschlussdiät durchgeführt. Erst nachdem eine korrekte Diagnose gestellt wurde, macht es Sinn sich mit den Therapiemöglichkeiten zur Linderung zu beschäftigen.

Fructoseintoleranz Symptome unbedingt ernst nehmen!

Wird einer Fructoseintoleranz keine Beachtung geschenkt, kann es zu weiteren Erkrankungen wie einer Darmentzündung kommen.

Langfristig können sogar krankhafte Veränderungen der Darmstruktur entstehen. Die Folge davon sind oft weitere Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln.

Fructoseintoleranz  – der Test 

Die im Dünndarm nicht aufgenommene Fructose wird im Dickdarm von Bakterien zersetzt. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren und die Gase Methan, Kohlenstoff und Wasserstoff

Die gängigste Methode auf eine Fructoseintoleranz zu testen ist ein Atemtest. Der Test erfordert eine gute Durchführung. Erkannte Gase wie Wasserstoff (H2-Atemtest) oder Methan (CH4-Atemtest) können auf eine Fructoseintoleranz hinweisen.    Die anschließende Interpretation der Ergebnisse ist nicht einfach. Neben den Hinweisen aus dem Atemtest kommen weitere verkomplizierende Faktoren hinzu. So müssen zum Beispiel organische Störungen des Magen-Darm-Trakts als Ursache für die Beschwerden ausgeschlossen werden.

Und auch die zeitliche Reaktion des Körpers – d. h. wann die Beschwerden nach dem Essen auftreten – ist individuell unterschiedlich und sollte bei dem Testverfahren Berücksichtigung finden.

Diese Testverfahren sind nicht perfekt, stellen aber die momentan beste Lösung in der Diagnostik dar.

Info:

Jeder Mensch scheint eine individuelle Aufnahmeschwelle an Fructose zu besitzen scheint. So zeigte beispielsweise eine Studie, dass nur 20-30% der gesunden Menschen größere Mengen als 50g Fructose problemlos verarbeiten können. Für den Atemtest hat man sich auf eine Dosis von 25g Fructose verständigt.

Fructoseintoleranz  – Therapie und Heilung

Fructoseintoleranz – individuelles Ausprobieren erforderlich

Steht die Diagnose Fructoseintoleranz fest, geht es an die Therapie. Es existiert aufgrund des hohen Maßes an Individualität weltweit keine völlig einheitliche Methodik in der Behandlung des Krankheitsbildes. 

Wissenschaftler fanden heraus, dass jeder einzelne Mensch eine unterschiedliche individuelle Kapazität zum Abbau von Fructose besitzt. Das betrifft sowohl gesunde als auch kranke Personen. Auch die Reaktion auf Fructose und die Symptome können sich bei jedem Erkrankten anders äußern.

Die Kombination von professioneller Hilfe und einer individuellen Ernährungsumstellung ist der wahrscheinlichste Schlüssel zum beschwerdefreien Genuss. Die Intoleranz lässt sich nicht heilen, sondern nur kontrollieren. 

Ein professioneller Ernährungsberater ermittelt in der Regel mithilfe eines Ernährungstagebuchs, welche Menge an Fructose verträglich ist.

Zu den anschließenden Therapieansätzen zählen zum Beispiel:

  • Bevorzugung fructosearmer oder -freier Lebensmittel.
  • Gleichzeitige Einnahme von Lebensmitteln, die auf das intestinale Transportsystem günstig wirken   

  (u.a. Traubenzucker, Fett).

  • Verzicht auf Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit (weil diese das Transportsystem weiter schwächen).
  •  Medikamente: Enzym-Tabletten

 

Eine angepasste Ernährungsweise wird für viele Menschen im Alltag als schwer praktikabel wahrgenommen.

Eine Alternative oder Ergänzung zur Ernährungsumstellung bei Fructoseintoleranz stellen Medikamente dar.

Tabletten zur Unterstützung im Alltag

Interessanterweise werden Fructose-Moleküle von Transport-Molekülen verarbeitet, die auch noch andere Kohlenhydrate wie Glucose transportieren (hauptsächlich der „GLUT5-Transporter“). Das bedeutet, dass es zu Wechselwirkungen und Störungen wie einer „Überbelegung“ kommen kann. Als Abhilfe gibt es Medikamente mit dem Namen Xylose-Isomerase (auch Glucose-Isomerase genannt). Direkt vor einer fruktosereichen Mahlzeit werden diese eingenommen.

Die Wirkweise ist folgende: Die Xylose-Isomerase ist ein Enzym, das den Fruchtzucker im Dünndarm in Glucose (Traubenzucker) umwandelt. Der Vorteil liegt nun darin, dass Glucose nicht nur über den GLUT5-Transporter, sondern auch über andere Moleküle verarbeitet werden kann.

In einer Studie aus 2012 von Komericki et al. wurde gezeigt, dass der Einsatz solcher Fructoseintoleranz Tabletten zwei wesentliche Effekte zeigte:

  1. Die H2-Atemgasprobe fiel nicht mehr positiv aus (sie wird zum Nachweis einer Fructoseintoleranz verwendet).
  2. Übelkeit und Bauchmerzen wurden entscheidend gelindert.

Xylit bei Fructoseintoleranz

  • Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff.
  • Menschen mit einer Fructoseintoleranz sollten Zuckeraustauschstoffe meiden.
  • Beschwerden wie Blähungen und Durchfall können durch den Verzehr von Zuckeralkoholen entstehen.
  • Folgeerkrankungen können mit einem Verzicht vermieden werden.

Xylit  – Zuckeraustauschstoffe sollten vermieden werden

Gerade in der heutigen Zeit gibt es immer mehr Menschen mit einer Fructoseintoleranz. Die Menschen, die unter einer solchen Unverträglichkeit leiden, sollten Zuckeraustauschstoffe, auch Zuckeralkohole genannt, vermeiden. Darunter fällt auch der Stoff Xylit.

Sorbit bei Fructoseintoleranz 

Anders als Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Xylit liefern Süßstoffe keine verwertbaren Kohlenhydrate oder andere Nährstoffe.

Auch werden sie insulinunabhängig verwertet und beeinflussen demnach nicht den Blutzuckerspiegel. Zwar ist ein sehr geringer Fructosegehalt enthalten, dieser ist jedoch vernachlässigbar. Zudem haben sie keine abführende Wirkung.

Süßstoffe dienen lediglich als Geschmacksstoff und haben keine Auswirkungen auf die Fructoseintoleranz. Sie können bedenkenlos verzehrt werden.

Es existieren neun zugelassene Süßstoffe:

Unter diesen Bezeichnungen sind die Süßstoffe auf den Zutatenlisten von Produkten zu finden.

Sorbit – Die wichtigsten Fakten

  • Sorbit ist auch unter dem Namen Sorbitol bekannt.
  • Es ist ein Zuckeraustauschstoff und sollte nicht mit Süßstoffen verwechselt werden.
  • Bei Sorbit Fructoseintoleranz kann auch Sorbitol zu Unverträglichkeiten führen.
  • Es wird in der Industrie als Lebensmittelzusatzstoff unter der Bezeichnung E420 geführt.

Quellen

Nesterenko, Sigi: Fructoseintoleranz: krank durch Obst, Gemüse und Süßigkeiten 
Adam, Olaf: Ernährungsmedizin: nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer 
Stossier, Harald: Allergien erfolgreich behandeln mit der F.-X.-Mayr-Kur Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Kompass Ernährung 
Horn, Florian: Biochemie des Menschen. 
Löffler, Georg / Petrides, Petro / Heinrich, Peter: Biochemie und Pathobiochemie Schleip, Thilo: Richtig einkaufen bei Fructose-Intoleranz – Für Sie bewertet: Über 1000 Lebensmittel und Fertigprodukte 
Schleip, Thilo: Fructose-Intoleranz – Wenn Fruchtzucker krank macht Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Kompass Ernährung 
Jones, Hilary F. / Butler, Ross N. / Brooks, Doug A.: Intestinal fructose transport and malabsorption in humans Fedewa, Amy / Rao, Satish: Dietary fructose intolerance, fructan intolerance and FODMAPs. DiNicolantonio, James / Lucan, Sean: Is Fructose Malabsorption a Cause of Irritable Bowel Syndrome? 
Erckenbrecht, Joachim F. / Jonas, Sven: Viszeralmedizin: Interdisziplinäres Facharztwissen Gastroenterologie und Viszeralchirurgie 
Kamp, Anne / Schäfer, Christiane: Köstlich Essen 
Lübbe, Isabella / Schleip, Thilo: Köstlich essen bei Fructoseintoleranz 

 

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Die wichtigsten Vitamine auf einen Blick

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