Heilpflanze Frauenmantel

Der Frauenmantel wurde bereits im 1. Jahrhundert nach Christus innerhalb der Heilkunde angewandt. Weitere Heilwirkungen wurden im 4. Jahrhundert entdeckt. Im 16. Jahrhundert erhielt die Heilpflanze schließlich ihren Namen. Noch heute wird der Pflanze eine große Bedeutung innerhalb der Medizin und Heilkunde zugeschrieben.
Vor allem in der Frauenheilkunde, worauf auch der Name des Gewächses schließen lässt, hat sie sich etabliert. Darüber hinaus kann der Frauenmantel aber auch bei anderen Leiden sehr nützlich sein.
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Die Geschichte des Frauenmantels
Circa 1.000 verschiedene Arten des Frauenmantels sind mittlerweile bekannt. Alleine in Europa fühlen sich mehr als 300 Arten heimisch. Die Pflanze wächst als sommergrüner Zwerg- oder Halbstrauch. Des Weiteren kann sie als ausdauernde krautige Pflanze wachsen. Ein Großteil der in Europa auftretenden Arten pflanzt sich über eine ungeschlechtliche Samenbildung fort.
Wissenschaftlicher Name
Die Wissenschaft und Medizin entschied sich bereits sehr früh, erstmals 1485, für einen entsprechenden Namen. Noch heute wird der die Heilpflanze als Alchemilla bezeichnet. Dieser Name leitet sich von dem Begriff Alchemie, wobei es sich um einen Zweig der Naturphilosophie handelt, welcher im 17. und 18. Jahrhundert von der Chemie und Pharmakologie abgelöst wurde, ab.
Volkstümliche Namen
Der Frauenmantel ist bereits sehr lange in der Naturheilkunde bekannt. Innerhalb dieser Zeit haben sich einige volkstümliche Namen gebildet. Nachfolgend werden einige bekannte Namen aufgezählt:
- Wiesen-Frauenmantel
- Dächlichrut
- Weiberkittel
- Frauenhäubel
- Trauermantel
- Frauenhilf
- Taumantel
- Frauenmäntli
- Taukraut
- Frauenrock
- Muttergottesmantel
- Liebfrauenmantel
- Perlkraut
- Löwenfußkraut
- Marienkraut
- Milchkraut
Gattung/Pflanzenfamilie
Der Frauenmantel selbst ist eine Pflanzengattung. Innerhalb dieser Gattung gibt es circa 1.000 verschiedene Arten, von denen ungefähr 300 innerhalb von Europa auftreten. Für die Naturheilkunde sind grundsätzlich verschiedene Arten des Frauenmantels von Bedeutung.
Von besonders großem Nutzen ist der spitzlappige Frauenmantel, welcher auch als Alchemilla vulgaris bezeichnet wird. Die Heilpflanze, beziehungsweise die Pflanzengattung gehört der Pflanzenfamilie der Rosengewächse an, welche in Fachkreisen als Rosaceae bezeichnet werden.
Der Frauenmantel als Heilpflanze
Die Heilpflanze hat ganz unterschiedliche Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Heilwirkungen, welche sich insbesondere auf den spitzlappigen Frauenmantel beziehen.
Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe des Frauenmantels sind sehr vielfältig. Eine detaillierte Auflistung aller Bestandteile ist kaum möglich. Die wichtigsten Bestandteile sind:
- sechs bis acht Prozent Gerbstoffe
- Bitterstoffe
- Phytosterin
- Glykoside
- Saponine
- Tannine
- Flavonoidglykoside
- Leukocyanidine
Anwendung des Frauenmantels
Der Frauenmantel kann sowohl innerlich wie auch äußerlich angewandt werden. Er hilft bei ganz unterschiedlichen Leiden.
Äußerliche Anwendung
Äußerlich wird die Heilpflanze hauptsächlich zur Wundbehandlung eingesetzt.
Als Umschlag
Der Frauenmantel kann als Umschlag aufbereitet werden. Hierfür wird ein Tuch in Frauenmanteltee getränkt und anschließend auf die entsprechenden Hauptstellen gelegt.
Als Waschung
Bei besonders hartnäckigen Wunden kann auch eine Waschung mit Frauenmanteltee helfen. Dabei wird dem Wasser etwas Tee zugefügt. Die Waschung erfolgt ganz normal. Im Anschluss sollte die Wundstelle mit einem trockenen Tuch leicht abgetupft werden.
Als Bad
Zur Herstellung eines Bades wird erneut der Tee aus Frauenmantel benötigt, welcher dem Badewasser zugefügt wird.
Als Spülung
Als Mundspülung hilft der Frauenmanteltee vor allem bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich. Des Weiteren kann er, sofern mit ihm gegurgelt wird, bei Halsschmerzen hilfreich sein.
Innerliche Anwendung
Innerlich angewandt sorgt der Frauenmantel bei ganz unterschiedlichen Leiden für Abhilfe. Hier wird er hauptsächlich als Tee oder als homöopathisches Präparat eingenommen.
Als Tee
Zur Herstellung eines Tees können Fertigmischungen oder aber die getrockneten oder frischen Blätter des Krautes verwendet werden. Diese werden mit heißem Wasser übergossen. Pro Tag sollte die maximale Einnahme fünf bis zehn Gramm nicht überschreiten.
Bei folgenden Leiden hilft der Frauenmantel
Der Frauenmantel kann innerlich und äußerlich angewandt für eine Linderung unterschiedlicher Beschwerden sorgen. Der nachfolgenden Tabelle kann entnommen werden, bei welchen Leiden die Heilpflanze eingesetzt werden kann:
Innerliche Anwendung | Äußerliche Anwendung |
---|---|
Schnupfen | Halsentzündung |
Erkältung | Mund- und Rachenentzündungen |
Fieber | Zahnfleischentzündung |
Asthma | Bindehautentzündung |
Appetitlosigkeit | Lidrandentzündungen |
Blähungen | Wunden |
Magenschwäche | Ekzeme |
Durchfall | Geschwüre |
Diabetes | Eitrige Wunden |
Nierenschwäche | Furunkel |
Herzschwäche | |
Arteriosklerose | |
Ödeme | |
Nachtschweiß | |
Schlaflosigkeit | |
Kopfschmerzen | |
Wechseljahresbeschwerden | |
PMS | |
Östrogendominanz | |
Menstruationsbeschwerden | |
Weißfluss | |
Muttermilchfördernd |
Vorkommen und Sammelzeit
Der Frauenmantel ist vor allem in Europa, Asien und Afrika verbreitet. Hauptsächlich wächst er in Gebirgen. Circa 300 Arten der mehr als 1.000 bekannten sind in Europa heimisch. In den temperaten Gebieten Vorderasiens schätzt man die heimische Vielfalt auf circa 500 verschiedene Arten.
In Trockengebieten sucht man die Heilpflanze vergeblich. Der spitzlappige Frauenmantel bevorzugt frische und sumpfige Wiesen. Die in heilkundlich bedeutsame Art des Frauenmantels wächst auf kalkreichen, basenreichen, lehmigen, neutralen bis schwach sauren sowie humosen und nährstoffreichen Böden am Besten.
Sammelzeit
Die Heilpflanze blüht in der Zeit von Mai bis September. Während diesen Monaten kann der Frauenmantel eingesammelt werden.
Verwendbare Pflanzenteile
In der Pflanzenheilkunde und Homöopathie wird ausschließlich das blühende Kraut der Pflanze verwendet.
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