Heilpflanze Zinnkraut

Während das Zinnkraut in den Augen vieler immer noch nichts anderes als ein Acker-Unkraut ist, haben andere erkannt, dass es sich hierbei um eine wirkungsvolle Heilpflanze handelt.
Das Kraut, das auch Ackerschachtelhalm genannt wird, gehört zur Klasse der Schachtelhalme und ist eine mehrjährige Pflanze, die immer wieder ausschlägt.
Äußerlich betrachtet, fällt das Zinnkraut vor allem durch seine zahlreichen Triebe auf. Doch auch innerlich hat diese Heilpflanze einiges zu bieten.
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Die wichtigsten Fakten über Zinnkraut
Die Pflanzenfamilie der Schachtelhalme, zu der das Zinnkraut gehört, ist schon über 300 Millionen Jahre alt, was versteinerte Funde der Pflanze belegen.
Bereits Pfarrer Kneip (Namensgeber der Kneipp-Medizin) beschäftigte sich in seinen Schriften mit dem Zinnkraut und beschrieb seine Heilwirkung gegen Tumore. Diese Wirkung bestätigten auch Maria Treben (eine österreichische Kräuterkundige) und der Pflanzenbiologe Richard Willfort.
Wissenschaftlicher Name
Der wissenschaftliche Name vom Zinnkraut lautet Equisetum arvense. Die Pflanze gehört zur Familie der Equisetopsida (Schachtelhalme).
Weitere Namen/volkstümliche Namen
Wie die meisten Heilpflanzen ist auch das Zinnkraut unter vielen verschiedenen volkstümlichen Namen bekannt.
Die bekanntesten Namen davon sind:
- Ackerschachtelhalm
- Acker- Schachtelkraut
- Acker-Zinnkraut
- Katzenwedel
- Pferdeschwanz
- Schaftheu
- Pfannebutzer
- Scheuerkraut
Heilwirkung des Zinnkrauts
Die Heilpflanze, die vor allem in Europa und Nordamerika beheimatet ist, aber auch in Neuseeland, Südafrika und anderen südlichen Ländern vorkommt, wird vorrangig bei entzündlichen Erkrankungen der Nieren eingesetzt. Als Tee konsumiert, spült sie die Nieren durch und sorgt so dafür, dass diese wieder gut funktionieren.
Der Grund dafür: Die Flavonoide, die in der Pflanze enthalten sind, wirken harntreibend. Nimmt man das Zinnkraut zu sich, kommt es zum vermehrten Harndrang und die Harnwege werden gut „durchgespült“.
Darüber hinaus wird die Heilpflanze auch bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Blutungen (Stillung)
- Hauterkrankungen
- Rheumatische Erscheinungen
- Chronische Bronchitis
Außerdem kommt das Kraut sehr häufig in der Naturkosmetik zum Einsatz. Zinnkraut ist reich an Kieselerde. Diese ist in der Lage, die Poren der Haut zu verfeinern und den Teint dadurch zu erfrischen.
Inhaltsstoffe
Selbstverständlich ist das Zinnkraut nicht umsonst eine bekannte Heilpflanze. Eine ganze Reihe an natürlichen Inhaltsstoffen sorgt dafür, dass das Kraut bei unterschiedlichen Erkrankungen eingesetzt werden können.
Hierzu gehören:
- Kieselsäure
- Flavonoide
- Kalium
- Pflanzensäure
- Carbonsäure
- Glykoside
Anwendungsbereiche
Zinnkraut wird in verschiedenen Formen konsumiert. Die Anwendung der Heilpflanze erfolgt sowohl innerlich als auch äußerlich.
Äußerliche Anwendung
Um Acker-Schachtelkraut äußerlich anwenden zu können, wird es meist zu einem Brei aufgekocht. Am besten ist es, hierfür frische Pflanzen zu verwenden. Der Brei kann im Anschluss direkt auf die Haut aufgetragen werden. Auf diese Weise werden nicht nur Entzündungen und starke Blutungen, sondern auch Hämorrhoiden behandelt.
Darüber hinaus ist es auch üblich, die Pflanze zu diversen Naturkosmetikprodukten weiterzuverarbeiten. Besonders beliebt sind Cremes, die auf die Haut aufgetragen, Unreinheiten beseitigen, den Teint verfeinern und auch gegen Akne helfen.
Innerliche Anwendung
In den meisten Fällen wird Zinnkraut klassisch als Tee konsumiert. Diese Anwendungsform ist vor allem bei Erkrankungen der Harnwege zu empfehlen.
Der Zinnkraut-Tee wird folgendermaßen zubereitet:
- 50 g frische Sommertriebe mit 250 ml heißem Wasser übergießen.
- Fünf bis 10 Minuten ziehen lassen.
- Abseihen.
- Noch warm in kleinen Schlucken trinken.
Alternativ können die Zinnkraut-Triebe auch mit anderen Heilpflanzen wie Brennnesseln und Goldrute kombiniert werden.
Diese sind auch typische Bestandteile des Blasen-Nieren-Tees.
Bei folgenden Leiden hilft Zinnkraut:
Innerliche Anwendung | Äußerliche Anwendung |
---|---|
Entzündliche Erkrankungen der Nieren | Blutungen |
Erkrankungen der Harnwege | Hauterkrankungen (Entzündungen, Akne) |
Vorkommen und Sammelzeit
Zinnkraut mag lehmreiche und feuchte Erde und wächst sogar im Wasser. Der bevorzugte Standort sind allerdings die heimischen Äcker – ganz zum Leidwesen der Bauern. Diese mögen die Pflanze, die in ihren Augen ein Unkraut ist, leider gar nicht.
Der Grund: Das Zinnkraut nimmt anderen Pflanzen den Platz weg. Hinzukommt, dass die Wurzeln der Heilpflanze sehr tief in die Erde reichen. Das bedeutet, dass sie nur sehr schwer herausgezogen und beseitigt werden kann.
Weitere Orte, an denen man durchaus auf eine der Pflanzen stoßen kann** sind**:
- Wiesenränder
- Gräben
- und Böschungen
Das hauptsächliche Verbreitungsgebiet von dieser Heilpflanze ist die nördliche Halbkugel. Sehr selten wird sie aber auch in Südafrika, Neuseeland und Australien entdeckt.
Sammelzeit
Es wird nicht empfohlen, die Heilpflanze Zinnkraut selbst zu sammeln. Die Pflanze kann sehr schnell mit dem wirkungslosen Waldschachltelhalm oder schlimmstenfalls dem giftigen Sumpfschachtelhalm verwechselt werden. Beide Gewächse gehören zur gleichen Klasse wie das Zinnkraut und sehen ihm sehr ähnlich.
Wer dennoch auf die Suche gehen will, kann sein Glück ab Mai versuchen. Dann hat das Kraut seine markante Sommerform angenommen.
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