Robinie als Heilpflanze

Stark duftend und süßlich schmeckend zeigen sich die weißen Blütentrauben der Gewöhnlichen Robinie.
Sie sind der einzige Teil des Baumes, der nicht giftig ist und als Heilmittel genutzt werden kann.
Die Blüten können sogar gegessen werden und ergeben einen leckeren Tee. In der Homöopathie werden aber auch die anderen Pflanzenteile der Heilpflanze für verschiedene Beschwerden genutzt.
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Die wichtigsten Fakten über die Gewöhnliche Robinie
Die Robinie ist dank ihrer Anspruchslosigkeit weit verbreitet und ist im Mai und Juni dank ihrer weißen Blütentrauben leicht zu erkennen.
Im Spätsommer und Herbst erscheinen dagegen die Schotenfrüchte, anhand derer man leicht die Verwandtschaft mit der Erbse erkennen kann.
Schließlich gehören beide Arten zu den Schmetterlingsblütlern und fügen dem Boden dank ihrer Knöllchenbakterien Stickstoff zu.
Wissenschaftlicher Name
In der Wissenschaft wird die Gewöhnliche Robinie unter dem Namen Robinia pseudoacacia geführt.
Volkstümliche Namen
Im Volksmund ist die Gewöhnliche Robinie auch unter folgenden Namen bekannt:
- Falsche Akazie oder Scheinakazie
- Gemeiner Schotendorn
- Heuschreckenbaum
- Johannisbrotbaum
- Wunderbaum
- Silberregen
Gattung / Pflanzenfamilie
Die Gewöhnliche Robinie gehört innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) und zur Gattung der Robinien (Robinia).
Heilwirkung der Gewöhnlichen Robinie
- Alle Pflanzenteile außer den Blüten sind giftig. In homöopathischen Dosen können aber auch die Rinde und die Blätter verwendet werden.
Die Robinie wirkt als Heilpflanze:
- abführend
- harntreibend
- erweichend
- gallentreibend
- antiviral
- krampflösend
- narkotisierend
- tonisch
Inhaltsstoffe
Die Pflanzenteile sind teilweise stark giftig und enthalten folgende Wirkstoffe:
- ätherische Öle
- Gerbstoffe
- Flavonoide
- Glykoside
- Harz
- Lectine
- Indican
- Phasin
- Robinin
- Syringin
Besonders giftig sind die Rinde und die Früchte. Die Rinde enthält etwa ein bis sechs Prozent Robin, Phasine und Syringin sowie zwei bis sieben Prozent Protocatechingerbstoff, während in den Blättern vorwiegend Indican, Asparagin, Kämpferol und Acacetin und in den Samen Lectine auftreten.
Anwendung der Gewöhnlichen Robinie
Auch wenn von der Robinie alle Pflanzenteile genutzt werden können, sollte man sich aufgrund der Giftigkeit auf die ungiftigen Blüten der Heilpflanze beschränken.
So soll der frische Blättersaft innerlich und äußerlich gegen Viren schützen, ist aber aufgrund des stark schwankenden Gehaltes an Giftstoffen, nicht zu empfehlen. Auch die Nutzung, die bei einigen nordamerikanischen Indianer-Stämmen wie den Cherokee üblich war, sollte man besser nicht ausprobieren.
Sie kauten die giftige, rohe Wurzelrinde und nutzen sie so als Brechmittel.
Äußerliche Anwendung
Salbe
Aus den Blüten und zerlassenem Schaf- oder Schweinefett kann man eine Salbe herstellen. Dazu erhitzt man die Mischung einige Minuten leicht und seiht sie anschließend durch ein Sieb ab. Die Salbe hilft gegen trockene, spröde und rissige Haut sowie gegen trockene Schleimhäute.
Innerliche Anwendung
Tee
Die frischen oder getrockneten Blüten ergeben einen zart nach Honig duftenden Tee, der bei Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Brechreiz und Übelkeit hilft.
Blütensaft
Ebenfalls gegen Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Brechreiz und Übelkeit hilft der Blütensaft, den man aus 125 Gramm Blüten, 10 Gramm Zitronensäure, 500 Gramm Zucker und einem Liter Wasser herstellen kann.
Bei der Zubereitung kocht man zunächst das Wasser mit dem Zucker und gießt es anschließend über die Blüten und die Zitronensäure. Die mit einem Tuch abgedeckte Mischung lässt man 24 Stunden ziehen und filtert sie danach mit einem Sieb.
Schließlich werden dem Saft noch zwei Esslöffel Korn beigegeben. So kann er in eine Flasche abgefüllt oder zu Sirup weiterverarbeitet werden.
In der Küche
Die ungiftigen Blüten können in Süßspeisen (Sorbets), Pfannkuchen und Kuchen verwendet werden und werden so auch gegen Augenkrankheiten eingesetzt. Bei der Verwendung sollte man so viel wie möglich der grünen Stängel entfernen.
Bei folgenden Leiden hilft die Gewöhnliche Robinie
Innerliche Anwendung | Äußerliche Anwendung |
---|---|
Fieber (Rinde) | trockene Haut (Blüten) |
Verstopfung (Rinde) | rissige Haut (Blüten) |
Krämpfe (Rinde) | |
Brechreiz (Rinde) | |
Zahnschmerzen (Rinde) | |
Virusinfektionen (Blätter) |
Homöopathie |
---|
Durchfall |
Erbrechen |
Saures Aufstoßen |
Sodbrennen |
Hyperacidität |
Magenschmerzen |
Kopfschmerzen |
Migräne |
Tabaksucht |
Übelkeit |
Vorkommen und Sammelzeit der Gewöhnlichen Robinie
Der sommergrüne Baum stammt ursprünglich aus Nordamerika, wurde aber oft in Parks und Gärten angepflanzt. Von dort hat sich die schnell wachsende und anspruchslose Pionierart auf vielen Brachflächen ausgebreitet.
Da sie dank ihrer Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft speichern kann, wächst sie auch auf kargen Sandflächen und reichert den Boden mit Nährstoffen an.
Sammelzeit
Die duftenden Blüten der Gift- und Heilpflanze werden im Mai und Juni gesammelt.
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