Spitzwegerich als Heilpflanze

Weit verbreitet steht diese unscheinbare und mit seinen spitzen, lanzenförmigen Blättern unverwechselbare Heilpflanze am Wegesrand und hilft frisch bei kleinen Wunden, Insektenstichen oder Verbrennungen.
Beliebt ist der Spitzwegerich aber auch als Tee oder Sirup. In dieser Form hilft er gut bei Husten und anderen Lungenerkrankungen, wirkt aber auch bei Verdauungsproblemen.
Eine wunderbare Heilpflanze also, die jeder kennen und schätzen sollte.
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Die wichtigsten Fakten über den Spitzwegerich
Im Gegensatz zum Breitwegerich zeigt sich der Spitzwegerich mit lanzenförmigen Blättern auf Wiesen und am Wegesrand. Der Name Wegerich verweist dabei auf die althochdeutschen Begriffe 'wega' (=Weg) und 'rih' (=König).
Schließlich war dieser 'König der Wege' an jedem Wegesrand zu finden. Aufgrund seiner guten pharmazeutischen Wirkung wurde der Spitzwegerich zur Arzneipflanze des Jahres 2014 sowie dreimal in Folge (1991,1992 und 1993) zur Heilpflanze des Jahres ernannt.
Wissenschaftlicher Name
In der Wissenschaft ist der Spitzwegerich unter dem Namen Plantago lanceolata bekannt.
Volkstümliche Namen
Die weitverbreitete Heilpflanze ist im Volksmund unter verschiedenen Namen bekannt. Die Trivialnamen Heilwegerich und Heilblärer verweisen dabei auf die bekannten Heilwirkungen des Spitzwegerichs.Weitere Namen geben zum Beispiel Rückschluss auf Habitat und Aussehen der Pflanze:
- Wegtritt, Wegreich oder Wegbreite
- Spitz-Wegeblatt
- Schlangenzunge
- Hundsrippen
- Lägenblatt
- Rippenkraut
- Lämmerzunge
- Lungenblattl
- Rossrippen
- Schafzunge
- Heufressa
- Siebenrippen
- Lügenblatt
- Spiesskraut
- Spitzfederich
- Wagentranenblatt
Gattung / Pflanzenfamilie
Der Spitzwegerich gehört innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) zur Pflanzengattung der Wegeriche (Plantago).
Heilwirkung des Spitzwegerichs
Insbesondere bei Husten wird der Spitzwegerich sehr geschätzt. Die Blätter der kleinen Heilpflanze wirken:
- schleimlösend
- reizmildernd
- antibakteriell
- blutreinigend und -stillend
- adstringierend
- entzündungshemmend
- harntreibend
Inhaltsstoffe
Der Spitzwegerich wirkt vor allem aufgrund seiner Schleimstoffe und der antibakteriellen Wirkung bei Husten und Insektenstichen. Folgende Inhaltsstoffe helfen dabei:
- Aucubin
- Catalpol
- Asperulosid
- Schleimstoffe
- Gerbstoffe
- Kieselsäure
- Saponin
Anwendung des Spitzwegerichs
Der Spitzwegerich ist eine beliebte Heilpflanze, die nicht nur gegen Husten hilft, sondern auch unterwegs kleine Verletzungen heilt.
Äußerliche Anwendung
Wundbehandlung für unterwegs
Bei Ausflügen und Wanderungen kann der Spitzwegerich bei kleinen Wunden und Insektenstichen helfen. Hat man kein Desinfektionsmittel zur Hand, pflückt man einfach ein Blatt der oft am Wegesrand stehenden Heilpflanze, zerkaut oder zerreibt sie und legt sie auf die Wunde.
Ein zweites Blatt fixiert das erste. So stoppt man das Blut, desinfiziert die Wunde und fördert den Heilungsprozess.
Pflanzensaft
Ist man nicht unterwegs, kann man auch einen Pflanzensaft herstellen und ihn auf die Wunden träufeln. Der Saft hilft nicht nur bei Abschürfungen, kleinen offenen Wunden, Insektenstichen und Quetschungen, sonder auch bei leichten Verbrennungen, Furunkeln und Hämorrhoiden.
Innerliche Anwendung
Tee
Spitzwegerichtee oder Teemischungen helfen gut bei Husten, Asthma und anderen Erkrankungen der Atmungsorgane. Darüber hinaus fördert der Tee aber auch die Verdauung und regt den Stoffwechsel an.
Frischsaft
Frisch gepresster Pflanzensaft hilft innerlich gegen Verdauungsstörungen, Darmentzündungen und Magenschmerzen. Aufgrund seiner blutreinigenden Eigenschaften ist er auch bei Hauterkrankungen ein gutes Mittel, das man einnehmen kann, um der Haut beim Abheilen zu helfen.
Sirup
Spitzwegerichsirup findet man häufig im Handel oder kann ihn selbst herstellen. Er wirkt hervorragend bei Husten und anderen Lungenerkrankungen. Wer Spitzwegerichsirup selbst herstellen möchte, hat man verschiedene Möglichkeiten.
Man kann zum Beispiel eine Abkochung aus 25 Gramm Spitzwegerich-Blätter und 500 ml Wasser machen, wobei die Abkochung zuletzt auf die Hälfte eingekocht wird und anschließend mit 175 ml Wald-Honig vermischt wird.
Der in Flaschen abgefüllte Sirup sollte kühl stehen. Bei Husten nimmt man dreimal täglich einen Teelöffel von dem Sirup.
Samen
Die Samen des Spitzwegerichs helfen bei Säuglingen gegen Soor (Candidamykosen). Dazu weicht man sie in Wasser ein und lässt sie dann aufkochen.
Bei folgenden Leiden hilft der Spitzwegerich
Innerliche Anwendung | Äußerliche Anwendung |
---|---|
Husten | Quetschungen |
Durchfall | Wunden |
Appetitlosigkeit | Hämorrhoiden |
Asthma | leichte Verbrennungen |
Bronchitis | Insektenstiche |
Darmschleimhautentzündung | |
Erkältung | |
Blasenschwäche | |
Halsentzündung | |
Halsschmerzen | |
Leberschwäche | |
Soor | |
Magenschleimhautentzündung | |
Augenentzündungen |
Vorkommen und Sammelzeit des Spitzwegerichs
Ursprünglich war der Spitzwegerich nur in Europa beheimatet. Heute ist er allerdings weltweit verbreitet. Man findet ihn sehr häufig auf Fettwiesen, in Parkrasen, Äckern und Wegen.
Sammelzeit
Die Blätter der weitverbreiteten Heilpflanze werden von Mai bis August gesammelt, während man die Wurzeln Ende August bis Oktober ausgraben sollte.
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