Trennmittel

Trennmittel

Bei den Trennmitteln handelt es sich um eine Gruppe von Zusatzstoffen, die in der Nahrungsmittelindustrie dazu eingesetzt wird, um ein Verklumpen und Verkleben von Lebensmitteln zu verhindern. So sind Trennmittel als Überzugsmittel zum Beispiel bei Bonbons zu finden oder sie sind in körnige Nahrungsmittel wie Trockensuppen beigemischt. Sie werden auch eingesetzt, um ein schnelles Austrocknen oder den Verderb von Lebensmitteln zu verhindern.

Trennmittel – Eigenschaften des Zusatzstoffes

Als Trennmittel werden feste oder auch flüssige Stoffe bezeichnet, die ein Verkleben von Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelteilen verhindern, indem sie die sogenannten Adhäsionskräfte zwischen aneinanderstoßenden Oberflächen verringern. Der Zusatzstoff erreicht diesen Effekt, indem er einen leicht trennbaren Film, das sogenannte Adhäsivmittel, zwischen den Oberflächen bildet. Diese Zusatzstoffe sind oft wachs- oder fetthaltig und verhindern so auch das Austrocknen von Lebensmitteln, indem sie deren Wasserabgabe verringern.

  • Diese Kategorie der Zusatzstoffe verhindert auch mikrobiologischen Verderb, schützt Lebensmittel vor den Auswirkungen des Luftsauerstoffs und bewahrt sie als Überzugsmittel vor Geruchs-, Geschmacks- und Feuchtigkeitsverlust.

Für die Lebensmittelindustrie wichtige chemische Eigenschaften der Kategorie im Überblick:

  • gutes Spreitungsvermögen
  • dem Verarbeitungsprozess von Lebensmitteln angepasster Schmelzpunkt
  • geringe Flüchtigkeit
  • bei Flüssigkeiten geringe Löslichkeit in zu trennender Materie

Trennmittel in Lebensmitteln

Die Zusatzstoffgruppe soll durch ihre Eigenschaften ein Verkleben und Verklumpen ebenso wie Abformprozesse von Lebensmitteln verhindern.

  • Beispiele für natürliche Trennmittel sind: Öl auf dem Kuchenblech, Maisstärke und Bienenwachs.

Das bekannteste Beispiel für Trennmittel in alltäglich verwendeten Lebensmitteln ist wohl die Rieselhilfe im Haushaltssalz. Hier werden Kalzium- und Magnesiumcarbonat verwendet, aber auch Aluminiumhydroxid und Ferrocyanide.
Die Zusatzstoffe sind auch in zahlreichen weiteren pulverförmigen Nahrungsmitteln wie Kaffeeweißer und Würzgranulaten zu finden. Als Überzugsmittel verleihen sie zudem bestimmten Nahrungsmitteln ein glänzendes Aussehen und verhindern größeren Flüssigkeitsverlust.

Trennmittel – Herstellung und Gewinnung

Die Zusatzstoffe werden für gewöhnlich in Form von Dispersionen (Gemischen), Sprays, Pulvern oder auch Pasten genutzt. Meist wird ein Film aus dem Zusatzstoff eingebrannt oder unter das Nahrungsmittel gemischt.
Die wichtigsten Arten von Trennmitteln:

  • Silikone
  • Wachse
  • Metallseifen
  • Fette und Polymere
  • Fluorkohlenstoffe
  • Das Aufbringen von Trennmitteln wird übrigens als ‚Eintrennen‘ bezeichnet.

Trennmittel – Risiken

Diese Gruppe der Zusatzstoffe ist unter anderem in Kritik geraten, weil viele zugehörige Stoffe aus Nanopartikeln bestehen, die so winzig sind, dass sie einerseits eine vielseitige Anwendung bieten, andererseits aber auch die gesundheitsrelevante Problematik der Organgängigkeit nicht außer Acht gelassen werden darf. So wurde beispielsweise in einer Studie festgestellt, dass Titandioxid und Siliciumdioxid abhängig von ihrer Konzentration Einfluss auf die Lebensdauer von Zellen nehmen.
Empfindliche Menschen können auch mit allergischen oder allergieähnlichen Reaktionen auf die Zusatzstoffggruppe reagieren.


Quellen

Apfel, Petra: Das gesunde Bisschen: Mit kleinen Schritten zu mehr Wohlbefinden. Link
Biehlig, Thomas: Die Lügen der Lebensmittelindustrie! Was uns alles schmeckt! Link
Falbe, Jürgen / Regitz, Manfred: RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999: Band 6: T – Z. Link
Hellermann, Mechthild: Neurodermitis und Allergien: das Familienkochbuch. Link
Marquardt, Maria: Ernährungsphysiologie der Nahrungsmittel. Link


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