Füllstoff

Füllstoff

Von einem Füllstoff spricht die Wissenschaft im Bereich der Lebensmittelindustrie. Die Stoffe jener Gruppe haben die Eigenschaft, das Volumen von Lebensmitteln zu vergrößern. Es handelt sich um Stoffe, die zu den Zusatzstoffen gezählt werden. Dabei ist ihr Energiewert gering, sodass sie für den Körper nur eine geringe Bedeutung haben und ausschließlich als füllende Elemente dienen. Ein Beispiel dafür ist Xanthan (E 415).
Im Bereich der Lebensmittelindustrie kommen Füllstoffe dann zum Einsatz, wenn die erhöhte Aufnahme von Fetten und Kohlenhydraten ausgeglichen werden soll. Wasser und Luft gehören auch zu den Füllstoffen. Jeder Füllstoff hat einen anderen Ursprung. Viele entstehen aus bestimmten Pflanzenteilen.

Füllstoff – Wirkung

Füllstoffe haben die Wirkung, dass durch ihre Aufnahme eine Sättigung schneller eintritt. Einige Füllstoffe lassen sich in Wasser, Basen und in Säuren ohne Schwierigkeiten lösen. Andere sorgen dafür, dass aus dem Ausgangsprodukt eine Masse wird, welche an Gel erinnert. Sie binden demnach Wasser, was auch auf Xanthan zutrifft. Dadurch entsteht aus einem zweidimensionalen Gerüst ein dreidimensionales.
Im Bereich der Lebensmittelindustrie bedient man sich derartiger Füllstoffe, die vom Verdauungstrakt nicht aufgenommen werden. Nach dem Verzehr gelangen sie in den Magen und werden dann – im Rahmens des Stoffwechsels – unverändert ausgeschieden.

Füllstoff in Lebensmitteln

Die Eigenschaften der Füllstoffe lassen einen Einsatz in zahlreichen Lebensmitteln zu. Hier wird das Volumen vergrößert, sodass eine geringere Menge produziert werden muss.
Dazu gehören:

  • Backwaren
  • Suppen
  • Soßen
  • Mayonnaise
  • Ketchup
  • Konfitüre
  • Marmelade
  • Gelee
  • Obstkonserven
  • Gemüsekonserven
  • Speiseeis
  • Desserts
  • Milchmischgetränke
  • Sauergemüse
  • Fischkonserven
  • Fleischkonserven
  • Manche Füllstoffe sind im außereuropäischen Raum erlaubt, dürfen jedoch innerhalb von Ländern der EU nicht verwendet werden. Dazu zählt der Füllstoff Olestra.

Füllstoff – Ursprung

Einige Füllstoffe sind natürlichen Ursprungs. Dazu zählen beispielsweise Luft und Wasser. Xanthan entsteht auf besondere Art und Weise. Der Zusatzstoff wird von Bakterien erzeugt. Tarakernmehl gehört auch in die Gruppe. Dieser Füllstoff wird aus einer Wasserpflanze gewonnen. Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass sich die Stoffe jener Stoffgruppe auf der ganzen Welt finden und auf unterschiedliche Arten gewonnen werden.

Füllstoff – Risiken

Die meisten Füllstoffe gelten als unbedenklich und sind teilweise sogar innerhalb von Bio-Lebensmitteln zugelassen. Natürlich gibt es immer Ausnahmen. Der aus der Wurzel der Teufelszunge gewonnene Füllstoff Konjak führt allerdings bei hohen Mengen zu Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen. Andere Zusatzstoffe dieser Kategorie haben ebenso Nebenwirkungen. Allerdings lösen sie im Regelfall keine Allergien aus.


Quellen

Frede, Wolfgang: Handbuch für Lebensmittelchemiker: Lebensmittel, Bedarfsgegenstände, Kosmetika, Futtermittel Link
Elmadfa, Ibrahim / Muskat, Erich / Fritzsche, Doris: E-Nummern & Zusatzstoffe: Was sich in unserer Nahrung versteckt Link


Über den Autor:

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