Moringa

Moringa, die nährstoffreichste Pflanze der Welt auf einen Blick

  • Der Moringabaum ist eine tropische Pflanze mit erstaunlich hoher Nährstoffdichte.
  • Sie kann helfen, das Immunsystem zu stärken, Krankheiten vorzubeugen, abzunehmen, Stress zu bekämpfen und die Ernährung ausgewogener zu gestalten.
  • Neuste Studien lassen hoffen, dass Moringa die Zellalterung bremst, Falten bekämpft und sogar gegen Alzheimer und Krebs hilft.
  • In Westeuropa gehandelte Moringaprodukte sind Öle, Tees und Pulver aus den getrockneten Blättern des Baums sowie Nahrungsergänzungen in Kapselform.
  • Beim Kauf entsprechender Waren sollte auf Bio-Qualität und eine schonende Verarbeitung geachtet werden.

Was ist Moringa genau?

Beim Moringa oleifera handelt es sich eine Laubbaumgattung, die ausschließlich in tropischen Gebieten wächst und der eine heilsame Wirkung zugeschrieben wird. Die Bäume werden bis zu acht Meter hoch und tragen, neben ovalen, grünen Blättern, auch weißliche Blüten, aus deren Samen das Moringaöl gewonnen wird. Der Baum besitzt ein starkes Meerretticharoma, weshalb er auch als Meerrettichbaum bezeichnet und seine Bestandteile zum Würzen von Speisen verwendet werden.

Die Heilkraft des Moringabaums ist in der ayurvedischen Heilkunde schon seit vielen tausend Jahren bekannt. Über 300 Krankheiten soll er heilen können, Vertreter alternativmedizinischer Strömung glauben sogar, er sei die nährstoffreichste Pflanze der Welt. Einheimische nennen ihn deshalb auch „Baum der Unsterblichkeit“ oder „Wunderbaum“. Während das aus den Blütensamen gewonnene Öl im Westen lange Zeit nur als Schmieröl diente, werden Nahrungsergänzungsprodukte aus den Bestandteilen des Moringabaums – Tees, Pulver und Kapseln – hierzulande seit einigen Jahren immer beliebter und gelten als das neue Superfood schlechthin.

Wissenschaftlich sind der Baum und seine Wirkung noch kaum erforscht, erste Studien zeigen jedoch, dass er tatsächlich ein wahres Nährstoffwunder ist und wecken Hoffnungen bei Naturmedizinern, darin ein Mittel gegen eine Vielzahl teils schwerwiegender Krankheiten, darunter auch Krebs und Alzheimer gefunden zu haben.

Wichtige Nährstoffe in Moringa

Der Moringabaum ist eine echte Nährstoffbombe. In nahezu allen Bestandteilen des Gewächses, also Blättern, Blüten, Samen, Wurzeln und Rinde, stecken gesunde Inhaltsstoffe und das zum Teil in deutlich größeren Mengen als in bekannten Nährstofflieferanten wie Orangen, Bananen oder Spinat.

100 Gramm getrocknete Moringablätter enthalten beispielsweise:

Daneben praktisch die gesamte Palette an Vitaminen A, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K), Mineralien wie Zink, Kupfer, Eisen (25-mal so viel Spinat) und Kalium (15-mal so viel wie Bananen), alle acht essentiellen Aminosäuren sowie – als eine der seltenen veganen Quellen – wertvolle Omega-3-, Omega-6– und Omega-9-Fettsäuren. Moringablätter sind damit die ideale Nahrungsergänzung für Menschen, die sich ohne tierische Produkte, also Vegetarisch ernähren möchten. Führende Naturmediziner sind deshalb überzeugt: Der Moringabaum liefert alle Nährstoffe, die der Mensch für ein gesundes Leben benötigt.

Die gesunde Wirkung von Moringa

In der traditionellen Naturmedizin wird die Moringapflanze schon lange zur Behandlung vieler Erkrankungen eingesetzt, unter anderem bei:

  • Krebsi
  • Typ-2-Diabetes
  • Herz-Kreislauferkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt, Arteriosklerose)
  • Entzündungen
  • Fieber
  • Asthma
  • Blutarmut

Belastbare Belege für eine Wirksamkeit gegen all diese Krankheiten gibt es aktuell aber noch nicht. Erste kleinere Studien lassen zwar hoffen, für eine seriöse Beurteilung sind jedoch weitere, größer angelegte Untersuchungen unter Einhaltung internationaler wissenschaftlicher Standards erforderlich.

Belegte positive Folgen von Moringa

Anhand der nachgewiesenen Inhaltsstoffe lassen sich allerdings bereits eine Vielzahl positiver Auswirkungen des Verzehrs von Moringaprodukten bestätigten:

  1. Stärkung des Immunsystems: Die verschiedenen Vitamine, die in Moringaprodukten enthalten sind, stärken die körpereigenen Abwehrkräfte und beugen somit zahlreichen Krankheiten vor.
  2. Anregen von Stoffwechsel & Bremsen von Hunger: Die Moringapflanze enthält viele Ballast- und Bitterstoffe, die Stoffwechsel und Verdauung anregen sowie das Hungergefühl stillen – und das bei gleichzeitiger Versorgung mit den wichtigen Makronährstoffen Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Somit hilft Moringa effektiv beim Abnehmen.
  3. Sportnahrung für Muskelaufbau: Moringa liefert wichtiges Eiweiß, wertvolle Aminosäuen und gesunde Fette und Kohlenhydrate – allesamt wichtige Nährstoffe für Muskelaufbau. Darüber hinaus enthält es eine Vielzahl weiterer Wirkstoffe, die der sportlichen Leistungsfähigkeit zugutekommen.ii
  4. Stressabbau: Viele in Moringa enthaltenen Nährstoffe beruhigen, helfen bei der Konzentration und liefern dem Gehirn neue Energie, so dass stressige Situationen im Alltag leichter gemeistert werden können.
  5. Nahrungsmittel in Entwicklungsländern: In Hungergebieten wie dem Kongo dient der Moringabaum als pflegeleichte, ertragreiche, hochkalorische Nutzpflanze, mit deren Hilfe Unterernährung bei Kleinkindern wirksam bekämpft wird. Denn: Der Baum wächst schnell, auf jedem Boden und benötigt dafür nur wenig Wasser. Ideale Eigenschaften also für die oft schwierigen Bedingungen in vielen afrikanischen Entwicklungsländern.

Moringa zur Prophylaxe

Darüber hinaus eignen sich die Produkte der Moringapflanze aufgrund ihrer Inhaltsstoffe hervorragend zur Prophylaxe bei einer Vielzahl schwerwiegender Krankheitsbilder. Als Kreuzblütengewächs enthält der Baum beispielsweise Phytonährstoffe wie Flavonoide, Carotinoide und Phenolsäure, die nachgewiesenermaßen Krebs vorbeugen und das Turmorwachstum verlangsamen können. Die enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren senken den schädlichen LDL-Cholesterinspiegel und schützen die Wände der Blutgefäße vor Ablagerungen, was Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugt. Außerdem ist die Pflanze in der Lage, durch Ballaststoffe und gesunde Fette den Blutzuckerspiegel zu senken, was vor allem für Menschen mit hohem Diabetes-Risiko interessant ist.

Moringa als Anti-Aging-Mittel?

Moringabäume wachsend im Vergleich zu anderen Pflanzen rasend schnell. Verantwortlich dafür ist der Wirkstoff Zeatin, ein Pflanzenhormon, das dem menschlichen Körper bei der Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen helfen kann und sich neusten Studien zufolge positiv auf das Hautbild auswirkt.iii Soll heißen: Moringa könnte gegen Falten, Altersflecken, etc. helfen und unter Umständen sogar oxidativem Stress, also der Zellalterung entgegenwirken.iv Die Forschung steckt diesbezüglich allerdings noch in der Kinderschuhen. Ob sich die Ergebnisse dieser ersten, überwiegend mit Tieren durchgeführten Studien auch auf einen praktischen Einsatz beim Menschen übertragen lassen, ist noch nicht geklärt.

Nebenwirkungen von Moringa

Grundsätzlich sind die in der Moringapflanze enthaltenen Wirkstoffe nicht schädlich und führen bei Menschen ohne Allergien oder andere Vorerkrankungen nicht zu unterwünschten Nebenwirkungen. Ein Problem stellen dagegen Anbau und Verarbeitung der Pflanze im industriellen Rahmen dar. Weil die Nachfrage nach Moringaprodukten stetig steigt, werden die Bäume inzwischen unter Einsatz von chemischem Dünger und Insektiziden auf großen Agrarflächen angebaut, um die Erträge zu erhöhen. Die Folge: In Proben wurden bei vielen Nahrungsergänzungsmitteln, Ölen und Tees auf Moringabasis bedenklich hohe Schadstoffbelastungen festgestellt.

Hinzu kommt, dass die Bestandteile der Pflanze – meist die Blätter – durch Trocknung und maschinelle Weiterverarbeitung einen großen Teil ihrer Nährstoffe verlieren. Am gesündesten sind Moringaprodukte deshalb frisch. Experten sagen außerdem: Nur der Verzehr aller Bestandteile des Moringsbaums – nicht nur der Blätter – verspricht die im vorigen Abschnitt genannte gesunde Wirkung. Es empfiehlt sich daher, beim Kauf von Nahrungsergänzungen zu biologisch angebauten, schonend verarbeiteten Produkten zu greifen, die möglichst viele verschiedene Bestandteile der Moringapflanze enthalten.

Tagesbedarf und Einnahme von Moringa

Wie im vorangegangenen Abschnitt erläutert, sind die Blätter des Moringabaums roh verzehrt am gesündesten. Leider verträgt der Baum das hiesige Klima nicht besonders, so dass wir Westeuropäer nur selten in den Genuss frischer Moringablätter kommen. Deutlich weiter verbreitet ist die Pflanze hierzulande in getrockneter und zerriebener Form, als Tee oder Kapsel oder als Öl, das aus den Samen des Baums gepresst wird.

  • Moringapulver: Besitzt einen scharfen Geschmack, der an Meerrettich erinnert und kann zum Würzen von Speisen verwendet werden. Einnahmeempfehlung: 0,5 TL pro Tag
  • Moringakapseln: Wer nicht gerne scharf isst, sollte zu Moringapulver in Kapselform greifen. Wichtig: Das enthaltene Pulver sollte aus biologischem Anbau stammen und schonend verarbeitet sein. Einnahmeempfehlung: siehe Packungsangabe.
  • Moringatee: Moringatee enthält nur noch wenige Vitamine, da diese beim Aufbrühen verloren gehen. Dafür schmeckt er lecker. Einnahmeempfehlung: 1 EL Tee genügt für ein kleines Kännchen.
  • Moringaöl: Das Öl wird durch Kaltpressung aus den Samen des Moringabaums gewonnen, so dass viele Nährstoffe darin erhalten bleiben. Es enthält jede Menge ungesättigte (gesunde) Fette und besitzt einen nussigen, leicht scharfen Geschmack. Moringaöl ist hitzebeständig und kann zum Braten verwendet werden, jedoch gehen dann wieder Nährstoffe verloren. Einnahmeempfehlung: Einige Tropfen zum Verfeinern von Salaten, Pasta, Fisch oder Fleisch.

Häufig gestellte Fragen zu Moringa

Was ist Moringa?

Der Moringabaum ist eine Pflanze, die in tropischen Regionen heimisch ist, schnell wächst, sehr pflegeleicht ist und viele verschiedene Nährstoffe in teils extrem hohen Konzentrationen enthält.

Was nutzt die Einnahme von Moringa?

Aufgrund der vielen gesunden Inhaltsstoffe helfen Moringaprodukte, das Immunsystem zu stärken, einer Vielzahl von Krankheiten vorzubeugen, Stress abzubauen sowie Verdauung und Stoffwechsel zu regulieren. Erste Studien lassen zudem vermuten, dass Moringa gegen schwere Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer helfen und die Zellalterung verlangsamen kann.

In welcher Form wird Moringa eingenommen?

Am besten werden die Blätter des Moringabaums roh verzehrt, dann ist die Nährstoffdichte darin am höchsten. Weil sich der Baum in westeuropäischem Klima nur schwerlich kultivieren lässt, hat sich hierzulande aber die Einnahme in Form von Öl, Tee, Pulver oder Kapseln durchgesetzt.

Auf was ist beim Kauf von Nahrungsergänzungen mit Moringa zu achten?

Wichtig ist, nur Produkte aus biologischem Anbau zu kaufen, da in der Vergangenheit viele konventionell angebauten Moringaprodukte teils massive Schadstoffbelastungen durch Dünger und Pestizide aufwiesen.

Auf was ist bei der Einnahme von Moringaprodukten zu achten?

Die in Moringa enthaltenen Vitamine und anderen Nährstoffe sind äußerst hitzeempfindlich, weshalb eine schonende Zubereitung empfehlenswert ist. Moringaöl sollte beispielsweise nicht zum Braten, sondern eher kalt, zum Verfeinern von Salaten oder Pasta verwendet werden. Moringapulver besitzt überdies ein scharfes Aroma, das ein wenig an Meerrettich erinnert. Wem dieser Geschmack nicht zusagt, der greift am besten zu Moringa-Kapseln.

Welche Nebenwirkungen besitzt Moringa?

Nebenwirkungen von Moringaprodukten sind keine bekannt. Es handelt sich um ein Naturprodukt, das – biologischer Anbau und schonende Verarbeitung, ohne Beigabe künstlicher Zusatzstoffe vorausgesetzt – bedenkenlos verzehrt werden kann.

Fazit

Obwohl noch nicht ausreichend viele wissenschaftlichen Studien existieren, um die Wunderwirkung des Moringabaums zu belegen, so kann mit Sicherheit gesagt werden, dass es sich dabei um eine äußerst nährstoffreiche Pflanze handelt, die zu einer gesunden Ernährungsweise in großem Maße beitragen und einer Vielzahl von Krankheiten zumindest effektiv vorbeugen kann. Ob es sich dabei um ein Allheilmittel handelt, das gleichermaßen Krebs besiegen und ewige Jugend schenken kann, bleibt abzuwarten. Und: Die renommierte Deutsche Gesellschaft für Ernährung dämpfte kürzlich die Euphorie von Naturheilkundlern, die auf Moringaprodukte als Universal-Lebensmittel schwören, zumindest ein wenig. Die Pflanze sei zwar durchaus sehr gesund – könne eine insgesamt ausgewogene Ernährung aber keinesfalls ersetzen.

Quellen:

i Medicinal Plants Used in Traditional Management of Cancer in Uganda: A Review of Ethnobotanical Surveys, Phytochemistry, and Anticancer Studies: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32256639

ii Physical activity in affecting hemoglobin changes (Hb) in adolescent females received Moringa oleifera (MO) supplementation in Jeneponto: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32204259

iii Gerontomodulatory and youth-preserving effects of zeatin on human skin fibroblasts undergoing aging in vitro: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15798374

iv Plant extracts and isolated compounds reduce parameters of oxidative stress induced by heavy metals: An up-to-date review on animal studies: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32264808

Über den Autor:

Die wichtigsten Vitamine auf einen Blick

Weitere Vitamine und vitaminähnliche Substanzen