Jod

Jeder hat im Supermarkt schon einmal ‚Meersalz mit Jod‘ gesehen und sich gefragt, was es mit diesem Inhaltsstoff überhaupt auf sich hat.

Jod ist ein wichtiges Spurenelement, das jeder Mensch braucht. In manchen Ländern reichen die natürlich jodierten Lebensmittel nicht aus, um den Gesamtbedarf zu erreichen.

In solchen Fällen greift man zu zusätzlichen Mitteln wie Präparaten in Form von Tabletten oder Lösungen, um Krankheiten vorzubeugen, die durch einen Jodmangel entstehen können.

Die Schilddrüse ist auf Jod angewiesen

Insbesondere wird Jod für die reibungslose Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt. Starker Jodmangel kann zur Herausbildung eines Kropfs führen. Und dieser unschöne Anblick kann die Vorstufe zu einer Schilddrüsenunterfunktion sein, da wichtige Hormone in der Schilddrüse nicht mehr gebildet werden können. Die Patienten, die darunter leiden, können zu Jodtabletten greifen, um den Anteil dieses Elements zu erhöhen.

Symptome eines Jodmangels

Ein Jodmangel kann für den menschlichen Körper fatale Folgen haben. So ist eine regelmäßige Versorgung mit dem wertvollen Spurenelement sehr wichtig. Sollte es zu einem Jodmangel kommen, treten häufig folgende Beschwerden auf:

  • Schwellungen im Bereich des Halses
  • Atembeschwerden
  • Pfeiffgeräusche beim Atmen
  • Schluckbeschwerden

Im Falle der beschriebenen Symptome sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Zwar können diese Beschwerden auch bei anderen Erkrankungen auftreten, jedoch sollten derartige Beschwerden immer ärztlich abgeklärt werden.

Ursachen eines Jodmangels

Die Ursache für einen Mangel an Jod kann zum einen an einer zu geringen Zufuhr des Spurenelements liegen. Dies ist sehr häufig der Fall.

Zum anderen kann auch ein erhöhter Bedarf an Jod vorliegen. Ein gesunder Erwachsener benötigt im Durchschnitt etwa 200 µg (Mikrogramm) Jod pro Tag. Aber dieser Bedarf kann in bestimmten Fällen auch deutlich erhöht sein.

Ein höherer Tagesbedarf an Jod besteht zum Beispiel während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Doch auch in den Wachstumsphasen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen besteht ein erhöhter Jodbedarf.

Welche Folgen hat ein Jodmangel?

Die Schilddrüse ist ein relativ kleines Organ, aber mit vielen wichtigen Funktionen. Sie ist geformt wie ein Schmetterling, liegt vorne am Hals, unter dem Kehlkopf und steuert die gesamte Hormonproduktion. Jod ist eine Komponente der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin und ist unter anderem für das Wachstum, die Gehirnentwicklung, den Herzrythmus und den Energiestoffwechsel zuständig.

Bei einem Jodmangel kommt es zu Störungen des Hormonaushaltes und das kann schwere Folgen haben. Erste Anzeichen für einen Jodmangel können ständige Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Antriebsschwäche und trockene Haut sein. Natürlich kann auch ein sogenannter Kropf mit der Zeit entstehen.

Jodsalz als Hilfsmittel gegen Mangelerscheinungen

Da der menschliche Körper Jod nicht selber herstellen kann, muss es über die Nahrung zugeführt werden.

Trotz eines wahnsinnigen Angebotes an Lebensmitteln, die reichlich Vitamine und Nährstoffe enthalten, kann es immer mal wieder vorkommen, dass bestimmte Nährstoffe nicht in den ausreichenden Mengen aufgenommen werden – so auch das wichtige Spurenelement Jod.

Experten weisen immer wieder darauf hin, dass in Deutschland viele Menschen nur etwa 2/3 der täglichen Dosis des wichtigen Spurenelementes aufnehmen. Daher wird seit vielen Jahren bei der Produktion von Lebensmitteln Jodsalz anstelle von ’normalem‘ Salz zugeführt.

Wer sich für schilddrüsenfreundliche Lebensmittel interessiert, findet auf den Verpackungen die Hinweise Jodsalz anstelle von Speisesalz. Wer auch zu Hause auf eine schilddrüsengerechte Ernährung wert legt, kann Jodsalz oder jodiertes Speisesalz benutzen. Alle Supermärkte führen mittlerweile Salz, das mit Jod angereichert wurde.

Jodtabletten: Mehr als nur Nahrungsergänzung

Einnahme bei Jodmangel

Die Hauptquelle für natürliches Jod (oftmals auch Iod geschrieben) ist jodiertes Speisesalz, das zum Würzen unterschiedlicher Speisen genutzt wird. Auch Seefisch ist reich an Jod und daher eine ideale Bezugsquelle.

Wer sich salzarm ernährt und keinen Fisch mag, leidet schnell unter einem Jodmangel. Auch schwangere und stillende Frauen leiden quasi permanent unter einer Unterversorgung. In Fällen wie diesen ist die Einnahme von Jodtabletten sinnvoll.

Warum Jodtabletten nicht nur wichtig für die Entwicklung des Kindes sind, sondern auch den Erwachsenen zugutekommen, wird deutlich, wenn man sich die Aufgabe vom Jod im Körper einmal genauer anschaut. Das lebensnotwendige Spurenelement wird in der Schilddrüse eingesetzt, um dort Hormone zu bilden. Diese haben Einfluss auf den Stoffwechsel.

  • Wenn ein Jodmangel vorliegt, hat das einen unmittelbaren Einfluss auf die Funktion der Schilddrüse. Das Organ vergrößert sich dann und es kommt zu einer Unterfunktion. Das wiederum bedeutet, dass der Energiestoffwechsel verlangsamt wird und Konzentration sowie Leistungsfähigkeit schwinden.

Die Bedeutung von Jodtabletten bei radioaktiven Unfällen

Als Japan im März 2011 von einer Tsunamiwelle überrollt wurde, machte vor allem das Atomkraftwerk von Fukushima Schlagzeilen. Eine nukleare Katastrophe konnte nur mit Mühe und in letzter Sekunde verhindert werden.

Auch wenn das große Unglück ausblieb, deckten sich trotzdem viele Menschen (auch hier in Europa) vorsorglich mit Jodtabletten ein.

Doch warum? Und warum erhalten Menschen, die in der Nähe von Atomkraftwerken wohnen, kostenfreie Jodtabletten in ihrer Apotheke?

Wenn es zu einem nuklearen Unfall kommt, tritt radioaktives Jod aus und verbreitet sich in der Umwelt. Anschließend wird es über Grundwasser und Nahrungsmittel in den menschlichen Organismus aufgenommen. Da die Schilddrüse herkömmliches und radioaktives Jod nicht voneinander unterscheiden kann, nutzt es letzteres zur Produktion der Hormone.

Durch die dauerhafte Bestrahlung des Organs kommt es zu einem erhöhten Krebsrisiko. Um dieses zu verringern, kommen Jodtabletten zum Einsatz. Diese übersättigen die Schilddrüse und sorgen dafür, dass diese kein radioaktives Jod aufnimmt.

Jodprophylaxe ist einfach und günstig

Damit es gar nicht erst so weit kommt, sind viele Speisen mit Jodsalz versetzt. Eben auch das bekannte ‚Meersalz mit Jod‘ in jedem Supermarkt.

Es ist empfehlenswert, diese Lebensmittel in seinen täglichen Speiseplan zu integrieren. Denn in Deutschland sind die Böden nicht jodhaltig genug, um den benötigten Bedarf durch Nahrungsmittel allein zu decken. Dieser liegt bei 100-200 Mikrogramm. Im Durchschnitt liegt der deutsche Bürger im unteren Bereich.

Deshalb ist es wichtig, den Jodverbrauch weiterhin zu erhöhen. Jodsalz ist also Pflicht in jeder Küche. 1- bis 2- mal pro Woche sollte Fisch gegessen werden; bei der Zubereitung anderer Gerichte bestenfalls jodierte Zutaten verwenden. Besonders wichtig: In der Schwangerschaft ist der Jodbedarf deutlich erhöht. Werdende Mütter schützen mit einer hohen Jodzufuhr sich und ihr ungeborenes Kind vor Krankheiten beziehungsweise Missbildungen oder geistigen Störungen.

Lebensmittel, die viel Jod enthalten

Die Lebensmittel, die am meisten Jod enthalten, kommen aus dem Meer. Die beste Quelle sind Seefische wie Lachs, Scholle und Hering.

Aber auch einige andere Nahrungsmittel enthalten recht viel Jod.

Hier einige weitere jodhaltige Lebensmittel:
  • Algen (5 – 11.000 mg/kg)
  • jodiertes Speisesalz (15 – 25mg/kg)
  • Kabeljau (229 Mikrogramm/100 Gramm)
  • Schellfisch (135 Mikrogramm/100 Gramm)
  • Champignons (18 Mikrogramm/100 Gramm)
  • Brokkoli (15 Mikrogramm/100 Gramm)
  • Erdnüsse (13 Mikrogramm/100 Gramm)
  • Spinat (12 Mikrogramm/100 Gramm)
  • Kürbiskerne (12 Mikrogramm100 Gramm)
  • Vollmilch (3 Mikrogramm/100 Gramm)

Lebensmittel, die dem Körper Jod entziehen

Vor allem Veganer und Vegetarier sollten auf eine ausreichende Jodzufuhr achten. Vegetarier sind im Regelfall nicht besonders gefährdet an einem Jodmangel zu leiden, wohingegen Personen, die sich vegan ernähren, hiervon deutlich öfter betroffen sind.

Einige Gemüsesorten, wie zum Beispiel Sojabohnen, Kohlgewächse und Süßkartoffeln binden das Jod aus der Nahrung, sodass der Körper weniger des wertvollen Spurenelements zur Verfügung hat, um dieses aufzunehmen.

Von daher sollte dieses Gemüse entweder nur in geringem Maße eingenommen werden oder zusätzlich Jodtabletten eingenommen werden, um eine ausreichende Zufuhr des Mineralstoffs zu sichern.

Jodbedarf während der Schwangerschaft

Frauen in der Schwangerschaft haben einen deutlich erhöhten Jodbedarf. Ihre tägliche Mindestmenge liegt laut Experten bei rund 230 µg (Mikrogramm) des wichtigen Spurenelementes, bei Stillenden liegt der Bedarf sogar bei 260 µg.

Frauen benötigen mehr Jod als Männer

Bei Frauen kommt die vergrößerte Schilddrüse deutlich häufiger vor als bei Männern. Sie benötigen in der Pubertät, in den Wechseljahren und vor allem in der Schwangerschaft deutlich mehr des wichtigen Spurenelementes als das männliche Geschlecht.

Das Spurenelement ist für den Stoffwechsel zuständig. Als Komponente der Schilddrüsenhormone Tetrajodthyronin und Thyroxin steuert es das Wachstum, die Gehirnfunktionen, den Energiestoffwechsel sowie den Herzrhythmus.

Während der Schwangerschaft leiden viele Frauen an einer Unterversorgung mit Jod und das kann fatale Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben. Logischerweise können Frauen, die selbst an einem Jodmangel leiden, nichts oder sehr wenig an ihr Ungeborenes abgeben. Missbildungen oder Fehlgeburten können die Folge eines Jodmangels während der Schwangerschaft sein. Laut Experten kommen in Deutschland rund 6000 Babys jährlich bereits mit einer vergrößerten Schilddrüse zur Welt. Eine Zufuhr des wichtigen Spurenelementes während der Schwangerschaft ist also unerlässlich.

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