Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz – was steckt dahinter?

Tatsächlich kommt diese Annahme daher, dass Ärzte viel öfter die Ursache einer Laktoseintoleranz für mögliche Beschwerden des Magen-Darm-Trakts in Betracht ziehen. Die Nahrungsmittelunverträglichkeit – besonders die Unverträglichkeit gegen Laktose – ist heutzutage ein grundlegendes Problem der Bevölkerung. Etwa 15-20 % der deutschen Bevölkerung ist von ihr betroffen. In den letzten Jahren kam das Gefühl auf, dass immer mehr Menschen an einer Laktoseintoleranz erkrankt sind.

Auch sprechen Betroffene mehr darüber und die Medien berichten häufiger über diese Form der Unverträglichkeit.
Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist keine Allergie! Bei einer Lebensmittelallergie entstehen die negativen Symptome durch eine Überreaktion des Immunsystems auf das verzehrte Lebensmittel, bei einer Unverträglichkeit gegen Laktose, liegt hingegen ein Enzymmangel (Laktase) vor.

Laktoseintoleranz – Die wichtigsten Fakten

  • Bei einer Laktoseintoleranz wird das Enzym Laktase im Körper nicht in ausreichenden Mengen produziert.
  • Die Folge ist eine nicht genügend wirksame Spaltung des Milchzuckers Laktose, er wird nicht vollständig ins Blut resorbiert werden und gelangt in den Dickdarm.
  • Von einer Unverträglichkeit ist heutzutage ein großer Teil der Bevölkerung betroffen (etwa 15-20 %).
  • Die Lebensmittelindustrie hat sich auf die hohe Nachfrage der Laktoseintoleranz Betroffenen eingestellt.
  • Lebensmittel ohne Milchzucker sind in jedem größeren Supermarkt, in Bioläden, Reformhäusern, Drogeriemärkten und natürlich im Internet erhältlich.
  • Ab 0,1 g Laktose pro 100 g Lebensmittel spricht man von einem laktosehaltigen Lebensmittel.
  • Die Verträglichkeit der laktosehaltigen Lebensmittel sollte je nach Fall individuell getestet werden.
  • Zur Feststellung einer Milchzuckerunverträglichkeit gibt es mittlerweile verschiedene Testverfahren.
  • Es kommen ein Wasserstoff-Atemtest / Laktoseresorptionstest, ein Gentest, eine Dünndarmbiopsie und ein Selbsttest in Frage.

 

Laktose – Informationen rund um den Milchzucker

Aufgaben

Der Milchzucker übernimmt im Körper besonders bei Neugeborenen und in den darauffolgenden Lebensmonaten die Aufgabe eines Energielieferanten. Auch hilft er dem Körper dabei, wichtige Nährstoffe wie Kalzium aufzunehmen und zu speichern.

Beim Abbau der Laktose im Darm entstehen positive Bifidobakterien. Zugleich hemmt dieser Prozess Fäulnisbakterien. Bei bestimmten Lebensmitteln wird der Milchzucker aufgrund seiner geschmacksintensivierenden Wirkung künstlich hinzugefügt.

 Auslöser für die Beschwerden

Laktose ist der Auslöser für eine der weitläufigsten und bekanntesten Unverträglichkeiten unserer Zeit. Der Enzymdefekt, an dem die Betroffenen leiden, bleibt oft lange Zeit als Ursache unbemerkt. An Störungen des Magen-Darm-Trakts haben sich die meisten Betroffenen gewöhnt und sie gehören unglücklicherweise zum (Essens-)Alltag dazu.

Liegt eine Intoleranz vor, wird das Enzym Laktase in nicht ausreichenden Mengen produziert.

Die Folge ist eine nicht genügend wirksame Spaltung des mit der Nahrung zugeführten Milchzuckers. Durch die unausreichende Spaltung gelangt er in den Dickdarm. Im Dickdarm entstehen die schmerzhaften Symptome, sie sich hauptsächlich in Form von Bauchbeschwerden äußern.

Die Diagnose und damit einhergehende Therapiemethoden sind mit nur geringem Aufwand erreichbar.

Die effektivste Methode eine rasche Besserung der Beschwerden zu erreichen, liegt im richtigen Umgang mit dem Essen. Beschwerdegeplagte, die vermuten, dass Milchzucker der Auslöser für ihre Leiden ist, sollten daher zunächst hauptsächlich auf Lebensmittel wie Milchprodukte aus Kuhmilch, Ziegen- und Schafsmilch verzichten.

Wo ist das Enzym vorhanden?

Das Enzym ist vorhanden in

  • roher Milch
  • im Darm (im Dünndarm)

Damit beispielsweise Kuhmilch für den Menschen trinkbar ist, wird sie pasteurisiert. Dieser Vorgang wandelt auch die in der rohen Milch vorhandene Laktase um. Sie macht sie unbrauchbar.

Laktase – was bewirkt das Enzym bei Neugeborenen?

Während des Stillens bilden neugeborene Babys das Enzym Laktase. Denn auch Babys müssen die mit der Muttermilch aufgenommene Laktose spalten.

Durch die Aufspaltung der Disaccharide in Monosaccharide wird Energie hergestellt. Diese wird bei neugeborenen Babys besonders für das Gehirnwachstum sowie für seine körperlichen Aktivitäten aufgewendet. Zudem fördert die Aufspaltung die Aufnahme des Kalziums in den Organismus.

Nach Absetzen des Stillens (im Laufe der ersten Lebensjahre) aber spätestens etwa ab dem zweiten Lebensjahr nimmt die Aktivität des Enzyms ab. Der Körper produziert es immer weniger, die Spaltung kann nachlassen.

Laktase kann auch auf anderem Weg zugeführt werden

Sollte der Betroffene an einer eingeschränkten Laktaseaktivität leiden, folglich ein Enzymdefekt vorliegen, kann an erster Stelle auf die Laktose in einschlägigen Nahrungsmitteln verzichtet werden.

Als weitere Lösung des Problems bieten Hersteller Tabletten an, die das Enzym enthalten. Diese Enzymtabletten können helfen, den in der Laktose vorhandenen Milchzucker aufzuspalten.

 

Laktoseintoleranz im Überblick

Lebensmittelunverträglichkeit Laktoseintoleranz
Symptome Störungen des Magen-Darm-Trakts (Durchfall, Krämpfe, Blähungen), Völlegefühl, Übelkeit.
Ursachen Der Körper kann den Milchzucker Laktose nicht spalten und abbauen.
Bedenkliche Lebensmittel Milch, Milchprodukte, alle Lebensmittel, in denen Laktose enthalten ist.
Unbedenkliche Lebensmittel Lebensmittel mit der Aufschrift: „Kann Spuren von Milch enthalten“ sind unbedenklich. Milcheiweiß und Milchsäure sind frei von Laktose, Medikamente mit Laktose als Trägermaterial sind ebenfalls unbedenklich (hier ist die Menge sehr gering).

Laktosintoleranz Symptome – weit verbreitet

Von der Unverträglichkeit gegen Laktose , die oft sehr schmerzhaft ist, ist heutzutage ein großer Teil der Bevölkerung betroffen (etwa 15-20 %).

Die Laktoseintoleranz Symptome variieren an Intensität und treten direkt nach dem Verzehr, spätestens aber 2 Stunden danach auf.

Tatsächlich wird die Anzahl der Betroffenen, die an einer Laktoseintoleranz leiden, es aber aufgrund einer sehr geringen Ausprägung der Symptome nicht merken, auf über die Hälfte der insgesamt Betroffenen geschätzt. Der Betroffene schiebt die Symptome daher leicht auf falsche Ursachen.

Ein schmerzhafter und zudem unangenehmer Alltag ist die Folge. Besonders häufig treten die sogenannten typischen Symptome auf. Diese sind Störungen des Magen-Darm-Trakts, die sich häufig durch Krämpfe, Blähungen ein starkes Völlegefühl, Verstopfung oder Übelkeit äußern. Selten leiden die Betroffenen auch an Erbrechen und Müdigkeit oder Aufstoßen.

Besonders oft macht Durchfall den Betroffenen zu schaffen, dieser ist dabei oft wässrig und riecht säuerlich.

Diese Vielzahl der Symptome zeigt deutlich, wie wichtig es ist, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit frühzeitig zu erkennen und zu lernen mit dieser richtig umzugehen. Wenn nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten Probleme auftreten, sollte den Symptomen rasch auf den Grund gegangen werden.

Untypische Symptome

In manchen Fällen lassen untypische Symptome erst auf den zweiten Blick auf eine Laktoseintoleranz schließen. Zu den untypischen Symptomen zählen

  • Unruhe und depressive Verstimmungen
  • Unreine Haut
  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen

Tatsächlich wirkt sich die belastende Situation durch Schmerzen nach der Aufnahme von Mahlzeiten auch auf den seelischen Zustand aus. Je nachdem in welcher körperlichen und psychischen Verfassung sich der Betroffene befindet, können die Beschwerden oftmals unterschiedlich stark wahrgenommen werden.

Verzichtet man auf laktosehaltige Lebensmittel, zeigt sich schon nach wenigen Tagen eine Verminderung der Symptome. Die Laktose ist nicht mehr im Darm und somit sollten schon nach wenigen Tagen die leidvollen Symptome abgeklungen oder sogar ganz verschwunden sein.

Laktoseintoleranz – Ursachen und Heilungschancen

Die Ursachen einer Laktoseintoleranz können

  1. Erblich bedingt sein
  2. Sekundär bedingt sein. Dies bedeutet, dass sie erworben sind, durch bestimmte Erkrankungen, wie beispielsweise Darmerkrankungen, Diabetes mellitus, Magen-Darm-Operation oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente.

Heilungschancen bei der Diagnose Laktoseintoleranz gibt es nicht. Ein Leben mit der Intoleranz ist aber durchaus zu meistern.

Die Therapie liegt im Essen: Mithilfe einer Umstellung der Essgewohnheiten ist ein beschwerdefreies Leben schnell wieder möglich. Denn nach einer Umstellung der Essensgewohnheiten zeigt sich schon nach wenigen Tagen die positive Wirkung: Die Beschwerden und Symptome sollten schon nach wenigen Tagen abgeklungen sein.

Oftmals muss (bei einer nicht stark ausgeprägten Form) nicht einmal komplett auf den Milchzucker verzichtet werden. Denn der Körper verträgt gewisse Mengen.

Hier heißt es „probieren über studieren“: Mithilfe eines Arztes kann ein Essensplan erstellt werden, der Probetage beinhaltet, an denen bewusst Milchzucker in der Nahrung konsumiert wird, um herauszufinden, wie viel der laktosehaltigen Speisen verträglich ist.

Übersicht der Testverfahren einer Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz Test: Der Wasserstoff-Atemtest

Häufig wird die Unverträglichkeit durch den Wasserstoff-Atemtest (H2-Test) geprüft. Dieser Laktoseintoleranz Test wird bevorzugt angewendet.

Zunächst wird nüchtern der Wasserstoffanteil im Atem gemessen. Laktose wird im zweiten Schritt des Tests in Wasser gelöst und zum Trinken verabreicht. In den nächsten Stunden wird diese Messung ständig wiederholt. Zeigt sich eine starke Erhöhung des Wasserstoffanteils (ab 20 ppm) im Atem ist das Ergebnis einer Laktoseintoleranz positiv.

Der Wasserstoffanteil steigt, da die Mehrzahl der Betroffenen einer Unverträglichkeit Wasserstoff synthetisierende Bakterien produzieren. Die zeitlichen Zusammenhänge der Beschwerden sowie die geschilderten Symptome des Betroffenen fließen in die Gesamtdiagnose des Arztes ein.

Je nach Arzt kann auch in Kombination mit dem Wasserstoff-Atemtest ein Laktoseresorptionstest zur Messung hinzugezogen werden. Dabei wird nach dem Trinken der Laktose erneut der Blutzuckerspiegel kontrolliert.

Der angestiegene Blutzuckerspiegel (Glukosespiegel) dient dabei ab 20mg/dl als positiver Indikator für eine Unverträglichkeit.

Gentest und Dünndarmbiopsie

Gentest

Durch einen Gentest kann eine genetische Milchzuckerunverträglichkeit sicher diagnostiziert werden. Hauptsächlich werden diese Gentests durch Bluttests oder durch einen Abstrich der Mundhöhle durchgeführt.

Dieses Verfahren wird bisher noch selten angewendet. Er kommt hauptsächlich zur Anwendung, wenn eine zu starke Reaktion auf die zugeführte Laktose im Wasserstoff-Atemtest oder dem Laktoseresorptionstest befürchtet wird.

Vorteil ist, dass der Betroffene auf das Trinken der Laktose verzichten kann und keine unnötigen Reaktionen und Beschwerden durch den Test auftreten. Im Blut wird der Nachweis des Enzyms Laktase festgestellt

Dünndarmbiopsie

Die sicherste und direkteste Methode ist die Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Dünndarm.

Selbsttest

Morgens kann nüchtern ein Glas Milch getrunken werden. Stellen sich typische Magen-Darm-Beschwerden nicht ein, ist der Test negativ. In den folgenden Tagen kann der Selbsttest wiederholt werden.

Maximal sollte mit bis zu einem halben Liter Milch getestet werden. Dies entspricht in etwa der Menge Laktose mit der auch Ärzte testen würden. Verbunden mit einer laktosefreien Diät über den nächsten Zeitraum kann die Unverträglichkeit durch diese Art des Tests auch selbst festgestellt werden.

Laktoseintoleranz  – die Behandlung

Je nach Form der Laktoseintoleranz unterscheidet sich die medizinische Behandlung.

Die primäre Form wird mit einer Essensumstellung (laktosefreie Diät) und bestimmten Enzymtherapien behandelt.

Bei der sekundären Form werden die Grundkrankheiten mitbehandelt.

Behandlung durch Ernährung und Medizin

Hauptsächlich muss eine Laktoseintoleranz Behandlung durch eine laktosefreie oder laktosereduzierte Kost erfolgen.

Bestimmte Enzymtherapien (Zufuhr des Enzyms Laktase in Form von Tabletten) können zur Behandlung hinzukommen. Diese Präparate helfen dem Körper beim Aufspalten der zugeführten Laktose bei einer laktosereduzierten Kost.

Ziel ist es, den Darm und die Darmflora zu beruhigen, indem eine intakte Darmschleimhaut aufgebaut wird. Falls es sich um eine besonders starke Form der Laktoseintoleranz handelt, kann eine Behandlung mit Antibiotika nötig sein.

Alternative Methoden der Laktoseintoleranz Behandlung

Als eine alternative Methode der Behandlung von Laktoseintoleranz wird die Behandlung mit Homöopathie, die Heilkraft der Pflanzen (Pflanzenheilkunde), Schüsslersalze (Biochemie) und Naturheilkunde empfohlen.

Die Basis dieser naturkundlichen Behandlung sind Entgiftungs-und Ausleitungstherapien, die besonders den Stoffwechsel sowie das körpereigene Immunsystem stärken und die Enzymaktivität aufbauen sollen.

Pflanzen wirken heilkräftig, da sie VitamineNährstoffe und Salze enthalten, die den Körper anregen und aufbauen beziehungsweise ausscheidend wirken können. Der Körper wird gereinigt, die gelösten Schadstoffe des Körpers werden ausgeschieden und ein ausgeglichener Säure/Basenhaushalt wird herbeigeführt. Der Stoffwechsel kann wieder zurück in einen Normalzustand versetzt werden.

Laut Anhängern dieser alternativen Behandlungsmethode kann nur ein intakter Körper (richtig funktionierender Stoffwechsel, ein gesundes Immunsystem und ein intakter Hormon- und Nervenhaushalt) die Laktoseintoleranz verhindern.

Besonders werden dabei folgende Körperbereiche gezielt angeregt:

  • Galle,
  • Leber,
  • Magen,
  • Darm,
  • Nieren,
  • Bauchspeicheldrüse.

Bei Zweifeln zu den aufgeführten Methoden sei angemerkt: Falls das homöopathische Mittel nicht anschlägt beziehungsweise nicht das richtige Mittel zur Behandlung gewählt worden ist, braucht sich der Betroffene keine Sorgen über Nebenwirkungen machen. Es passiert nichts Schlechtes im Körper und so kann jeder Betroffene ohne großartige Bedenken alternative Methoden zur Behandlung seiner Symptome als Versuch in Betracht ziehen.

Laktoseintoleranz Tabletten – Laktase von außen

Enzymergänzungspräparate

In Laktoseintoleranz Tabletten befindet sich das künstlich hergestellte Enzym Laktase. Dieses soll helfen die zugeführte Laktose aufzuspalten und somit den Betroffenen vor den Symptomen einer Intoleranz bewahren.

Die Tabletten sollten dabei nur nach Bedarf und nicht vorbeugend genommen werden. Dabei empfiehlt es sich die Laktoseintoleranz Tabletten vor oder mit der Nahrung einzunehmen. Nur so kann die in den Tabletten enthaltene Laktase gemeinsam mit der Nahrung im Darm wirken (Laktoseabbau).

Tragen sie die Tabletten auch unterwegs bei sich. Je nach Bedarf kann dann stets auf die Tabletten zurückgegriffen werden.

Laktoseintoleranz Tabletten – Probiotische Präparate

Die Linderung der Symptome einer Laktoseintoleranz sowie die Stabilisierung der Darmflora kann auch mit Milchsäurebakterien erfolgen. Die entstandenen Bakterienstämme produzieren durch ihre Stoffwechselproduktion selbst Laktase.

Der größte Unterschied zu Präparaten, die das Enzym Laktase ergänzen, besteht in ihrer vorbeugenden und dazu regelmäßigen Einnahme. Denn eine Wirkung dieser Form der Präparate tritt erst über einen längeren Zeitraum der Einnahme ein. Zudem wird eine kontinuierliche Einnahme einer geringe Menge der Präparate empfohlen

Laktosefreie Lebensmittel

Auf laktosefreie Lebensmittel umstellen

Eine Therapie oder Heilungschancen gibt es nicht. Ein Leben mit der Intoleranz ist aber durchaus zu meistern. Denn die Therapie liegt im Essen: Mithilfe einer Umstellung von laktosehaltigen Lebensmitteln auf laktosefreie Produkte ist ein beschwerdefreies Leben schnell wieder möglich.

Zwar ist es eine mühsame Vorstellung seine kompletten Essgewohnheiten umzustellen. Ein Leben mit ständigen Schmerzen ist aber auch keine Lösung.
Bei vielen Betroffenen stellt sich sogar eine regelrechte Abneigung gegen das laktosehaltige Essen ein, da nach jeder zugeführten Mahlzeit Schmerzen drohen. Eine Kostumstellung, bei der nach dem Essen keine Probleme auftauchen, ist daher oftmals ein „Aha-Erlebnis“.

Hat man den schwierigen Weg einer laktosefreien Diät geschafft und laktosehaltige Lebensmittel verbannt, zeigen sich schon nach wenigen Tagen die positiven Wirkungen: Die Beschwerden und Symptome sollten nach und nach abklingen.

Oftmals muss (bei einer nicht stark ausgeprägten Form) nicht einmal komplett auf den Milchzucker verzichtet werden, denn der Körper verträgt gewisse Mengen.

Falls die Betroffenen Unsicherheiten bezüglich der Lebensmittel haben oder das Gefühl aufkommt, die Umstellung einer laktosefreien Ernährung nicht alleine zu schaffen, kann mithilfe eines Arztes ein Essensplan erstellt werden, der Probetage beinhaltet, an denen bewusst Milchzucker in der Nahrung konsumiert wird, um herauszufinden, wie viel der laktosehaltigen Speisen, in welchen konkreten Mengen verträglich sind.

Laktosefreie Milch – Die wichtigsten Fakten

  • Alle Milchsorten (mit einziger Ausnahme der Milch der Seelöwen) beinhalten Laktose.
  • Wer an einer Unverträglichkeit gegen Laktose leidet, kann alternativ auf laktosefreie Milch und laktosefreie Milchprodukte zurückgreifen.
  • Heutzutage kann laktosefreie Milch in Reformhäußern aber auch in jedem größeren Supermarkt gekauft werden.
  • Da ein Produktionsschritt mehr in der Herstellung der Milch nötig ist, liegt der Preis einer laktosefreien Milch über dem Preis der Kuhmilch.

Laktosefreie Milch – Vorsicht bei extremer Sensibilität

Milchprodukte, die im Supermarkt Verbrauchern als laktosefrei angeboten werden, können dennoch eine geringe Restmenge an Laktose enthalten. Falls der Betroffene nicht extrem sensibel auf Laktose reagiert, sind diese Produkte für Menschen mit Laktoseintoleranz eine gute Alternative und daher im Normalfall auch gut verträglich.

Der Begriff laktosefrei ist gesetzlich nicht klar definiert: „Frei“ von Laktose bedeutet, dass der enthaltene Anteil in den laktosefreien Lebensmitteln bei unter 0,1 Gramm liegt. In einem Glas Kuhmilch (200 ml) stecken 10 g Laktose. Dies macht bei Kuhmilch etwa 5% Laktose in der Milch aus.

Laktosefreie Milch – Wie wird sie hergestellt?

Was in einem gesunden Körper von alleine funktioniert, übernehmen die Molkereien bei der Herstellung laktosefreier Milch vorweg: Durch Hinzufügung des Enzyms Laktase wird die enthaltene Laktose in der Milch in Glukose und Galaktose aufgespalten und entfernt.

Neben laktosefreier Milch ist im Handel auch trockenes Milchpulver zum selber Herstellen der Milch erhältlich. Dieses Pulver ist der frischen Variante aber nicht vorzuziehen und ist vergleichsweise auch recht teuer.

Geschmacklich ist die laktosefreie Milch ein wenig süßer als beispielsweise Kuhmilch. Alle anderen Bestandteile der Milch bleiben gleich. Wer an keiner Unverträglichkeit gegen Laktose leidet, sollte dennoch nicht unnötigerweise laktosefreie Milch zu sich nehmen.

Da Milch ein wichtiger Kalzium-Lieferant ist, sollte die Milch bei einer Unverträglichkeit nicht komplett aus dem Essenplan gestriche

Je höher der Fettgehalt in JoghurtQuark oder der Milch ist, desto niedriger ist der darin enthaltene Wert der Laktose.

Laktosefreie Lebensmittel – Die Alternativen

Betroffene einer Intoleranz sollten folgende Lebensmittel nicht zu sich nehmen:

  • Milch (Kuhmilch, Ziegen-und Schafsmilch)
  • Lebensmittel, in denen Milchprodukte aus Kuhmilch, Ziegen- und Schafsmilch verwendet werden
  • Oftmals muss (bei einer nicht stark ausgeprägten Form) nicht komplett auf Laktose verzichtet werden, denn der Körper verträgt gewisse Mengen.

Alternativ kann der Betroffene auf Milchersatz-Lebensmittel zurückgreifen:

  1. Milch: Kokosmilch, Sojamilch oder laktosefreie Milch
  2. Milchprodukte: Laktosefreie Milchprodukte gibt es heutzutage von Butter, Sahne, bis Frischkäse und sogar Fruchtjoghurt zu kaufen.
  3. Bestimmte Produkte haben von sich aus keine Laktose – hierzu zählen zum Beispiel die Käsesorten Schnitt- und Hartkäse.


Laktose in Lebensmitteln

Laktosehaltige Nahrungsmittel sind hauptsächlich:

  • Milchprodukte aus Kuhmilch, Ziegen– und Schafsmilch.
  • Produkte, in denen die Milch verwendet wird: beispielsweise in EisKuchen oder Cappuccino.
  • Aber auch in auf den ersten Blick unscheinbaren Produkten kann Laktose stecken: In vielen Fertigprodukten wird Laktose verwendet.

Falls Unsicherheit über die Zutaten besteht, sollte auf jeden Fall ein Blick in die Inhaltsstoffe geworfen werden. Es gibt auf dem deutschen Markt zudem eine Vielzahl von Ratgebern und Büchern mit leckeren Rezepten, die laktosefrei sind.

Welche Lebensmittel beinhalten Laktose?

Laktosehaltige Lebensmittel finden sich besonders in:

  • Milchsorten: beispielsweise KuhmilchZiegen– und Schafsmilch, Muttermilch. Einzige Ausnahme ist die Seelöwenmilch.
  • Milchprodukten aus Kuhmilch, Ziegen-und Schafsmilch. Beispielsweise: SahneButterPuddingKäse, Kakao.
  • Industriell hergestellten Produkten, in die Laktose künstlich hinzugefügt wird. Beispielsweise Wurst, Fertigprodukte wie Pizza oder Kuchenbackmischungen.
  • Süßwaren: Beispielsweise Schokolade und Eis

 


Quellen:

 

Kamp, Anne: Laktoseintoleranz: Genussvoll kochen ohne Kuhmilch 
Kihm-Schreiber, Dagmar: Richtig essen bei Laktoseintoleranz: Abwechslungsreiche Rezeptideen für jeden Tag – Die beste Alternative zu Milch und Käse 
Müller, Sven-David / Weißenberger, Christiane: Ernährungsratgeber Laktoseintoleranz: Genießen erlaubt! 
Kopf, Robert: Laktoseintoleranz, Milchzuckerunverträglichkeit -Behandlung mit Homöopathie 
Miligui, Josef: Ernährung bei Laktoseintoleranz 

 

Fet E.V.: Fachkompendium Laktose und Laktoseintoleranz 
Paas, Doris: Das Laktose-Intoleranz Buch: alles, was Sie über die Milchzuckerunverträglichkeit wissen möchten 
Schleip, Thilo: Laktose-Intoleranz: wenn Milchzucker krank macht: die besten Methoden zur Diagnose 
Schocke, Sarah: Laktose-Intoleranz 

Rodeck, Burkhard / Zimmer, Klaus-Peter: Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung 
Pohl, Sabine: Albert Schweitzers Ethik als Kulturphilosophie 
Dichtl, Karoline: Das Kältephänomen – Das Geheimnis wärmender Ernährung 
J. Stein,K.-W. Jauch: Praxishandbuch klinische Ernährung und Infusionstherapie 
Blaurock-Busch, Eleonore: Allergien & Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Erkennen, erfolgreich behandeln 

Mudrak, Judith: Milch ist nicht gleich Milch!: Bisher verschwiegene revolutionäre Tatsachen zur Rohmilch-Wissenschaft und Gesundheit 
Hofele, Karin: Richtig einkaufen bei Laktose-Intoleranz 
Leitzmann, Claus / Müller, Claudia / Michel, Petra / Brehme, Ute / Hahn, Andreas / Laube, Heinrich: Ernährung in Prävention und Therapie: ein Lehrbuch ; 165 Tabellen 
Edenhofer, Iris: Das Neugeborene in der Hebammenpraxis: 20 Tabellen 
Ledochowski, Maximilian: Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen: Wie Sie Ihre Unverträglichkeiten erkennen und gut damit leben

Iburg, Anne: Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind 
Nesterenko, Sigi: Nahrungsmittel-Intoleranzen: Leben mit Histamin-, Fruktose-, Laktose und Glutenintoleranz 
Schmiedel, Volker: Verdauung!: 99 verblüffende Tatsachen

Ratliff Davis, Judi: Zahnmedizin und Ernährung 
Miller, Winfried: Quelle des Lebens: Enzyme: Wie sie wirken und helfen 

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