Saccharose – die wichtigsten Fakten

Saccharose (auch Rohrzucker oder Rübenzucker) gehört biochemisch zur Gruppe der Kohlenhydrate und besteht als Disaccharid aus einem Molekül D-Glucose und einem Molekül D-FructoseEinfacher ausgedrückt handelt es sich um süß schmeckenden Haushaltszucker. Dieser wird hauptsächlich aus Zuckerrüben und dem Zuckerrohr gewonnen. In der Natur wird Saccharose zudem von Pflanzen durch Fotosynthese hergestellt, hat eine hohe wasserlösliche Eigenschaft und ist für die Ernährung von allen vorhandenen Zuckerarten die wichtigste Zuckerart.

Saccharoseintoleranz – Die wichtigsten Fakten

  • Saccharoseintoleranz beschreibt eine Stoffwechselstörung, bei der gewöhnlicher Haushaltszucker im Körper nicht oder nur teilweise abgebaut werden kann.
  • Betroffene können aufgrund eines Enzymmangels oder Enzymdefekts des Enzyms Ducrase-Isomaltase die Saccharose nicht vollständig im Körper abbauen. Beim Abbau bleiben Restteile des Zuckers durch die nicht stattfindende Verstoffwechselung im Dickdarm zurück und dort zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut. Es kommt zu Magen-Darm-Beschwerden.
  • Abgesehen von Saccharose fällt auch die Maltose unter den Begriff der Saccharoseintoleranz.
  • Betroffene sollten daher Nahrungsmittel, die den Haushaltszucker Saccharose sowie Maltose (Malzzucker) enthalten, von ihrem täglichen Speiseplan streichen.
  • Symptome, die durch die Zufuhr des Saccharoseintoleranz Lebensmittels entstehen, sind typische Bauchbeschwerdesymptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und auch Erbrechen.

 

Lebensmittelunverträglichkeit Saccharoseintoleranz
Symptome Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein, bei Säuglingen kann es bei einer späten Diagnose zu Wachstumsstörungen kommen.
Ursachen Betroffenen können aufgrund eines Enzymmangels oder Enzymdefekts des Enzyms Ducrase-Isomaltase Saccharose nicht vollständig im Körper abbauen. Dies kommt in seltenen Fällen aufgrund einer erblich bedingten, ansonsten in Folge einer Grunderkrankung (Darmerkrankung oder Zöliakie) vor.
Bedenkliche Lebensmittel Lebensmittel die Haushaltszucker enthalten: Obstsorten wie MangoBananeAnanas, aber auch Rohr-,
Zuckerrüben-, Puder-, Kandiszucker, Malzprodukte wie Getreide, Nudeln, Bier, Getreide, Cerealien, Kartoffeln.
Unbedenkliche Lebensmittel Zuckerfreie Lebensmittel, malzzuckerfreie Produkte (keine Produkte die beim Keimen von Getreide entstehen). Der übliche Haushaltszucker kann durch Trauben-, Milch– oder Fruchtzucker (Glukose, LaktoseFruktose) ersetzt werden.

 

Saccharose – Informationen rund um den Haushaltszucker

Saccharose – ein Überblick über die Zuckerarten

Neben dem üblichen Zucker gibt es auch noch weitere Zuckersorten:

 

Saccharose – Verwirrung des „Zuckerfrei“ Slogans

Im Lebensmittelrecht wird als Zucker nur Saccharose (also üblicher Haushaltszucker) aufgefasst. Verständlicherweise werden viele Verbraucher daher durch den „Zuckerfrei-Slogan“ in die Irre geführt.

Natürlich kann es vorkommen, dass in zuckerfreien Produkten zwar keine Saccharose enthalten ist, aber dafür einer der aufgezählten anderen Zuckerarten. Dem Verbraucher wird aber dennoch ein gesundes Produkt vorgestellt, welches natürlich nicht dem realen Bild entspricht.

Negative Auswirkungen hat das „zuckerfreie“ Produkt in gleichem Maß: Auf die Zähne oder in Bezug auf die Fitness. Denn die aufgenommene Energiemenge ist dieselbe.

Auf der Zutatenliste findet sich Zucker in Lebensmitteln, in denen es zunächst nicht direkt vermutet wird. Darunter fallen Wurst, Fertigsoßen oder Ketchup und Senf. Wer also auf eine schlanke Linie achtet, sollte sich die Verpackung und den Inhalt des Produkts genau ansehen. Senf beispielsweise gibt es mit oder ohne Zucker.

Der Verbraucher hat die Wahl – er muss dies nur zunächst überhaupt wissen. Um sich zu merken, hinter welchem Begriff sich ein Zucker verbirgt, kann man sich bezüglich der Fremdwörter einprägen, dass die Endungen dieser Wörter oft auf „-ose“ enden.

Saccharoseintoleranz – ein Überblick

Die Unverträglichkeit gegen Saccharose lässt sich in zwei Formen aufteilen. Dabei gilt die primäre Form der Saccharoseintoleranz als sehr selten vorkommende Stoffwechselstörung.

Bei dieser Form der Unverträglichkeit ist der Enzymdefekt (der für den verminderten Abbau der Saccharose ausschlaggebend ist) vererbt. Häufig treten die ersten Symptome im Säuglingsalter schon mit der ersten zuckerhaltigen Mahlzeit auf.

Die sekundäre Form der Unverträglichkeit ist die Saccharose-Isomaltose-Malabsorption. Bei ihr liegt die Ursache in einer Grunderkrankung (beispielsweise einer vorausgehenden Darmerkrankung, Darmentzündung oder Zöliakie).

Die Häufigkeit der betroffenen Personen liegt in Europa bei lediglich 0,02 Prozent. Die Saccharoseintoleranz ist daher im Vergleich zu anderen Unverträglichkeiten wie der Laktoseintoleranz oder der Glutenunverträglichkeit relativ unbekannt.

Die häufigsten Symptome

Die häufigsten Saccharoseintoleranz Symptome sind typische Magen-Darm-Beschwerden wie

  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit

Auch Probleme der Atemwege werden bei Betroffenen häufig festgestellt.

Die unangenehmen Beschwerden müssen jedoch keinesfalls vom Betroffenen hingenommen werden. Die einfachste Therapiemethode ist die Kostumstellung.

Bei Säuglingen, die an der genetischen, vererbten primären Form der Unverträglichkeit leiden, können sogar Wachstumsstörungen auftreten. Bezüglich der individuellen Toleranzgrenze nimmt diese bei Kindern mit zunehmenden Alter zu und die Saccharose wird im Verlauf immer besser vertragen.

Diagnose und Heilungschancen

Da die primäre Form der Saccharoseintoleranz eine angeborene Krankheit in Form einer Stoffwechselstörung ist, kann eine Heilung als ausgeschlossen erachtet werden. Die einzige und korrekte Form der Therapie liegt dabei in einer saccharosefreien Ernährung.

Liegt die sekundäre Form vor, muss je nach Ausprägung der Enzymaktivität eine Kostumstellung erfolgen und die Grunderkrankung behandelt werden. Betroffene, die zunächst nur vermuten an einer Saccharoseintoleranz zu leiden, können durch Beobachtung der klassischen Magen-Darm-Beschwerden eine Testphase einleiten. Dabei kann im Alleingang oder unter ärztlicher Aufsicht gezielt Saccharose zugeführt werden, um so die sichere Diagnose zu erhalten.

Wer gezielt Gewissheit bezüglich der Diagnose haben möchte, kann aber auch mit Hilfe einer Dünndarmbiopsie die  Aktivität der Ducrase-Isomaltase testen lassen.

Bestätigt sich der Verdacht, sollte die Saccharose für den ersten Zeitraum komplett aus dem Speiseplan verbannt werden. Schon nach wenigen Tagen zeigt sich die Wirkung dieses ersten Schritts in Richtung Besserung: Die Beschwerden und Symptome sollten schon nach wenigen Tagen abgeklungen sein.

Unterstützend können Enzympräparate eingenommen werden, die präventiv helfen, die zugeführte Saccharose zu verdauen.

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit gegen Saccharose frühzeitig zu erkennen und zu lernen mit ihr umzugehen, ist äußerst wichtig für die Betroffenen. Wichtig ist zudem zu lernen, richtig zu identifizieren, in welchen Lebensmitteln „die Gefahr“ steckt. Das ist oftmals erst auf den zweiten, wenn nicht sogar dritten Blick erkennbar. Der übliche Haushaltszucker kann in der täglichen Ernährung durch Trauben-, Milch- oder Fruchtzucker (Glukose, Laktose, Fruktose)

Saccharose-Intoleranz – welche Konsequenzen hat die Krankheit auf die Lebensmittelwahl?

Saccharose wird hauptsächlich aus Zuckerrüben und dem Zuckerrohr gewonnen.In der Natur wird Saccharose zudem von Pflanzen durch Fotosynthese hergestellt, hat eine hohe wasserlösliche Eigenschaft und ist für die Ernährung von allen vorhandenen Zuckerarten die wichtigste Zuckerart.

Saccharose (auch Rohrzucker oder Rübenzucker) gehört biochemisch zur Gruppe der Kohlenhydrate und besteht als Disaccharid aus einem Molekül D-Glucose und einem Molekül D-Fructose. Einfacher ausgedrückt handelt es sich um süß schmeckenden Haushaltszucker.

Bei einer bestehenden Saccharoseintoleranz sind die besten Lebensmittel  die, die keinen Haushaltszucker enthalten.

Betroffene einer Saccharoseintoleranz sollten daher Lebensmittel, die den Haushaltszucker enthalten von ihrem täglichen Speiseplan streichen. Auch sollte auf Saccharose in Lebensmitteln verzichtet werden, in denen Saccharose versteckt und nicht auf den ersten Blick enthalten ist. Diese kann unter anderem in Fertigprodukten oder Wurst vorkommen.

Diese Lebensmittel sollte man meiden

Weitere Lebensmittel die bei einer Unverträglichkeit gegen Saccharose nicht gegessen werden sollten:

  • Obstsorten wie beispielsweise MangoBananeAnanas,
  • Rohr- und Zuckerrüben,
  • Puder- und Kandiszucker,
  • Malzprodukte: Getreide, Nudeln, Bier, Getreide, Cerealien, Kartoffeln.

Besonders muss auf „versteckten“ Zucker geachtet werden. Der übliche Zucker kann in der täglichen Ernährung durch Trauben-, Milch– oder Fruchtzucker (Glukose, Laktose, Fruktose) ersetzt werden.

Zuckerersatz – Welche Stoffe können als Ersatz für Zucker genutzt werden?

Der industriell raffinierte Zucker kann sehr ungesund sein, insbesondere wenn größere Mengen von diesem verspeist werden.

Daher werden Alternativen, wie Zuckerzusatzstoffe und Zuckeraustauschstoffe, zum herkömmlichen Zucker immer beliebter. Zum einen kann man dabei Zuckeralkohole sowie Süßstoffe verwenden. Zum anderen eignen sich jedoch auch Produkte wie Honig, Fruchtsaftkonzentrate und Yacon als Alternativen.

Zuckeralkohole werden vielen Produkten beigefügt und sind dementsprechend in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Dabei werden diese Zuckeralkohole auf verschiedenen Wegen hergestellt. Beispielsweise ist Isomalt ein Austauschstoff, der aus Zucker produziert wird. Laktit wird wiederum aus Milchzucker, Maltit aus Stärke, Mannit aus Algen sowie Pilzen, Sorbit aus Steinfrüchten und Xylit aus Beeren gewonnen.

Dazu gibt es schließlich auch Süßstoffe, dessen Süßkraft im Vergleich zum herkömmlichen Zucker um ein Vielfaches höher ist. Zu den europaweit zugelassenen Süßstoffen gehören:

Wichtig zu wissen ist, das Zuckeraustauschstoffe sowie Zuckeralkohole beim Menschen Durchfall verursachen können. Vor allem Produkte mit einer abführenden Wirkung müssen auf diese Wirkung hinweisen. Zudem fanden Forscher heraus, dass Süßstoffe die Darmflora verändern können und den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen.

Weitere Zuckerersatz-Produkte

Neben Zuckeralkoholen und Süßstoffen gibt es schließlich noch einige weitere Produkte, die als Zuckerersatz verwendet werden können.

Hierzu gehört auch Honig, der viele Antioxidantien enthält. Er ist nicht kalorienarm, allerdings dennoch gut als Zuckerersatz geeignet. Ein Teelöffel kann bis zu 19 Kalorien enthalten. Dies ist deutlich mehr als die entsprechende Menge beim herkömmlichen Zucker.

Des Weiteren können unter anderem auch folgende Produkte als Zuckerersatz genutzt werden:

  • Fruchtsaftkonzentrate: Sie werden aus Trauben oder Apfelsaft gewonnen und sind in der Küche vielfältig einsetzbar, da sie den Zucker in vielen Rezepten ersetzen können. Die Konzentrate werden außerdem in verschiedenen industriell hergestellten Produkten beigemengt. Hierzu gehören zum Beispiel MarmeladeGelee, Backwaren, Joghurt, Müsliriegel sowie Limonadengetränke.
  • Kokosblütenzucker: Er wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Dabei schmeckt er mehr nach Karamell anstatt nach Kokos. Diese Art des Ersatzstoffes ist bei Weitem nicht so süß wie Zucker und um einiges gesünder.
  • Palmzucker: Dieser Zucker wird aus Blütennektar bestimmter Palmen gewonnen. Dabei werden vor allem Zuckerpalmen bevorzugt. Auch der Geschmack dieses Zuckers erinnert an Karamell.

Quellen

Klinische Paediatrie, Band 192 
Brendel, Detlef / Müller, Sven-David: Die Zucker-Lüge: Wie das Lebensmittel-Kartell uns einredet, dass Essen krank macht 
Müller-Nothmann, Sven-David / Vogt, Michael / Nothmann, Doreen: Moderne Ernährungsmärchen: Was ist dran an: Zucker macht krank, Eier erhöhen den Cholesterinspiegel 

Opitz / Schmid: Stoffwechsel, Ernährung, Verdauung 
Schoel, Egon: Gesund essen – gewusst wie: Ein Lehrbuch für jedermann in Theorie und Praxis 
Lübbe, Isabella / Schleip, Thilo : Köstlich essen bei Fructose-Intoleranz: 
Rodeck, Burkhard / Zimmer, Klaus-Peter : Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung 

 

Büscher, Astrid / Khaschei, Kirsten: Gut essen bei Fruktoseunverträglichkeit – Über 80 Rezepte 
Murkoff, Heidi / Mazel, Sharon: Schwangerschaft und Geburt – Alles, was Sie wissen müssen 
Zürlein, Sandra: nicecream: vegane Eiscreme aus Bananen – zucker-, fett-, tierleidfrei

 

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